Berg:Kinderbetreuung wird teurer

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Gemeinde hebt die Sätze um bis zu 20 Prozent an

Von Sabine Bader, Berg

Für die Eltern ist es bekanntlich keine kostengünstige Angelegenheit, ihre Kleinen in den Kindergarten zu schicken. Andererseits ist es unbestritten, dass Kindertagesstätten heutzutage beileibe keine Aufbewahrungsstätten sind, sondern von Fachpersonal betrieben werden, das sein pädagogisches Handwerk versteht. Doch Fachkräfte kosten Geld und dies zurecht. Das ist der Grund, warum die Gemeinde Berg beschlossen hat, die Kindergartengebühren leicht anzuheben. Die meisten Kindertagesstätten in der Gemeinde werden seit Jahren von der Kinderart GmbH betrieben.

Derzeit kostet es die Eltern 113 Euro monatlich, ihr Kind täglich zwei bis drei Stunden betreuen zu lassen. Im kommenden Jahr werden es 118 Euro sein. Bei täglichen fünf bis sechs Stunden sind momentan 144 Euro fällig, künftig werden es 159 Euro sein. Und bei mehr als neun Stunden täglich müssen Eltern, die bislang mit 192 Euro zur Kasse gebeten werden, im kommenden Jahr 215 Euro bezahlen.

Das alles gilt für Kinder, die drei Jahre und älter sind. Für Kinder unter drei Jahren ist die Betreuung jetzt schon teurer. So kosten zwei bis drei Stunden täglich derzeit 250 Euro, von 2016 an dann 259 Euro. Die weitere Staffelung: Fünf bis sechs Stunden Betreuung täglich kommen im kommenden Jahr auf 346 Euro (bislang 317 Euro). Und bei mehr als neun Stunden pro Tag ist man dann mit 462 Euro dabei (derzeit 436 Euro).

Die Gemeinde plant, die Kindergarten- und Krippengebühren nun alljährlich leicht anzuheben. Schon, damit das Defizit nicht so eklatant in die Höhe schnellt. Denn die Kommune zahlt schon jetzt zu jedem Betreuungsplatz weit mehr als die Eltern dazu. Derzeit sind es 568 Euro pro Monat und Kind. Eine stattliche Summe, die sich sehen lassen kann. "Wir haben in Berg moderate Gebühren - auch im Vergleich zur Landeshauptstadt München", sagte Bergs Bürgermeister Rupert Monn in der Sitzung am Dienstagabend. Das würden auch die Eltern in der knapp 8200 Einwohner zählenden Gemeinde durchaus zu schätzen wissen, erklärte er.

Unstrittig täte es gerade den Kindern von Asylbewerbern gut, die deutsche Sprache gleich im Kindergarten zu erlernen. Auch wenn das in der Sitzung nicht eigens zur Sprache kam, dürfte dies den Berger Gemeinderäten wohl bewusst sein. Sie beschlossen darum auch, neu über die Gebühren zu beraten, sollte man plötzlich merken, dass die Prognosen im Bezug auf die Anzahl der Kindergartengruppen nicht mehr zutreffen.

© SZ vom 18.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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