Berg:Hoch hinaus

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So soll sie einmal aussehen, die neue Produktions- und Montagehalle der Firma "Reiser Simulation and Training" in Mörlbach. Derzeit ist erst einmal eine Hälfte des Baus samt Mitteltrakt geplant. Simulation: Wolfgang Reiser (Foto: N/A)

Die Firma "Reiser Simulation and Training" plant eine Montagehalle für die Nachbauten von Rettungshubschraubern

Von Sabine Bader, Berg

Präzision ist alles für die Firma "Reiser Simulation and Training". Denn sie stellt präzise Nachbauten für die Flugzeugindustrie zur Piloten- und Technikerausbildung her. Da muss alles stimmen. Jedes Bauteil gleicht dem Original - hat also dieselben Maße, dasselbe Gewicht und den identischen Schwerpunkt. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Höhenrain, gefertigt werden die Trainings-Cockpits für Piloten und auch ganze Hubschrauber wie der Nato Transport-Helicopter (NH90) in Mörlbach. Einer der Transporthubschrauber steht dort derzeit in der Halle.

Um auch die Simulatoren für zivile Auftraggeber wie Rettungsdienste in Mörlbach fertigen, justieren und in Betrieb nehmen zu können, muss das Unternehmen eine zweite Halle bauen. Im Bebauungsplan für den Betrieb ist diese schon enthalten. Im Normalfall hätte Firmengründer Wolfgang Reiser also einfach loslegen können. Der Grund, warum das nicht klappt, ist, dass die Halle nun statt der festgelegten 9,25 Meter Höhe 10,5 Meter hoch werden muss, wegen der Größe der heutigen Simulatoren. Vor fast zehn Jahren, als der Bebauungsplan aufgestellt worden war, hatte man noch kleinere Geräte gefertigt.

Ganz schön viel Aufwand: Eine Bebauungsplanänderung wegen etwas mehr als einem Meter Höhenunterschied. Das ist auch Reiser bewusst, der sein Projekt in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorstellte. Aber dieser eine Meter sei "zwingend erforderlich", um den Simulator in Mörlbach überhaupt montieren und in Betrieb nehmen zu können. Das werde nicht nur von den Auftraggebern gefordert, sondern mache auch aus technischer Sicht Sinn, so Reiser. Die Simulatoren müssten von den Fachleuten des Hauses aufwendig justiert werden, ehe sie in Betrieb gehen und von den Testpiloten des Auftraggebers abgenommen werden können.

Die Firma Reiser zählt zu den größten Arbeitgebern in Berg. Derzeit beschäftigt sie 215 Mitarbeiter, darunter allein 40 aus der Gemeinde. Kurzarbeit wegen der Corona-Pandemie ist für das Unternehmen laut Reiser kein Thema. Die Auftragsbücher seien voll. Das Bauvorhaben in Mörlbach ist in mehreren Bauabschnitten geplant. Sollte der Gemeinderat in einer seiner nächsten Sitzungen der Änderung des Bebauungsplans zustimmen, wird erst einmal der nord-weltliche Teil der Halle samt Mitteltrakt gebaut.

© SZ vom 18.12.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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