Beratung:Anlaufstelle für fast alle Fälle

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Leitet den neuen Pflegestützpunkt, der Anfang nächsten Jahres seine Arbeit aufnehmen soll: Marcus Effertz. (Foto: Nila Thiel)

In Starnberg entsteht ein soziales Kompetenzzentrum mit Pflegestützpunkt, Schuldner- und Rentenberatung

Von Michael Berzl, Starnberg

Ob es um Schulden oder die künftige Rente geht, um das Leben im Alter, um Pflege oder Hilfestellungen im Alltag mit einer Behinderung: Rat und Unterstützung bei solchen Problemen oder Fragestellungen gibt es künftig in Starnberg in gebündelter Form. Auf einer Etage in einem Gebäude an der Moosstraße, in dem sich auch die Fachoberschule befindet, entsteht eine Art Bürogemeinschaft, die man als soziale Beratungszentrale bezeichnen könnte. An diesem Mittwoch ziehen in das bisherige Ausweichquartier des Jugendamts die Schuldner- und Insolvenzberatung, die Rentenberatung, die Fachstelle für Senioren und der Behindertenbeauftragte ein. Anfang Januar kommt noch der Pflegestützpunkt hinzu, der neu geschaffen wird. Insgesamt zehn Fachleute arbeiten dann in den fünf verschiedenen Anlaufstellen, kündigte Friedrich Büttner an, der im Landratsamt den Fachbereich Sozialwesen leitet.

Die Verträge für die Einrichtung des neuen Pflegestützpunktes haben am vergangenen Freitag Landrat Stefan Frey (CSU), Bezirkstagspräsident Josef Mederer und AOK-Direktor Maximilian Georg unterzeichnet. Den Beschluss dafür hatte der Kreistag im Juli vergangenen Jahres einstimmig gefasst. Frey sieht in der neuen Beratungsstelle einen "Wegweiser in eine optimale Pflege" und meint: "Das geht nur mit einer professionellen Beratung". Diese Beratung sei unabhängig, neutral, kompetent und stünde bald auch flächendeckend zur Verfügung, betonte Bezirkstagspräsident Mederer. Die meisten der 20 Landkreise in Oberbayern haben die entsprechenden Verträge bereits unterschrieben, im Dezember folge eine Vereinbarung in Weilheim-Schongau.

Die Kosten werden aufgeteilt. Je ein Drittel übernehmen Kranken- und Pflegekasse, den Rest teilen sich Bezirk und Landkreis. Laut Sozialamtsleiter Büttner macht das für den Kreis Starnberg etwa 50 000 Euro pro Jahr aus.

Die Leitung des Pflegestützpunkts übernimmt Marcus Effertz, der bereits beim Landkreis angestellt ist. Der 54-jährige ist gelernter Krankenpfleger und hat in verschiedenen Kliniken gearbeitet, auch in der Intensivmedizin, wie er am Rande der Vertragsunterzeichnung berichtete. Er habe auch eine Intensivstation geleitet; zuletzt sei er in einer Tagesklinik in Pasing tätig gewesen. Die Beratung im Pflegestützpunkt sei kostenlos, betont Effertz, der im kommenden Jahr noch personelle Unterstützung durch zwei Mitarbeiterinnen bekommen soll.

Der Stützpunktleiter stellt sich darauf ein, dass zusammen mit Angehörigen oft auch rasch Lösungen gefunden werden müssen: "Nach einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall zum Beispiel; da muss das von jetzt auf gleich gehen." Da könne es etwa darum gehen, welche Hilfsmittel zur Verfügung gestellt werden können und wie die finanziert werden. Dazu könnten auch Hausbesuche nötig sein. Ein großes Thema dürfte außerdem sein, welche finanziellen Leistungen in einem Pflegefall in Anspruch genommen werden können. Effertz ist bereits jetzt unter der Telefonnummer 08151/148-280 im Landratsamt zu erreichen.

© SZ vom 23.11.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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