Beerdigung von Peter Weigert:"Ein Mann wie ein Baum"

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Hunderte trauern um Kraillings Vizebürgermeister Peter Weigert. Pfarrer Bernhard Liess (links) findet tröstende Worte für sie. (Foto: Georgine Treybal)

Krailling nimmt Abschied von Peter Weigert

Von Christiane Bracht, Krailling

Die Waldkirche in Planegg war voll. Sogar auf der Empore hatten Besucher Platz genommen. Kommunalpolitiker aus dem Würmtal, Mitarbeiter der Kraillinger Gemeindeverwaltung, Sportler, Feuerwehrler, Senioren und CSU-Parteifreunde haben Peter Weigert am Freitag das letzte Geleit gegeben. In Krailling war er sehr beliebt, nicht nur als Vizebürgermeister und Präsident des TV Planegg-Krailling, sondern vor allem auch als Mensch. Und so kamen zum Kraillinger Friedhof sogar noch mehr Menschen, um Abschied zu nehmen. Vom Eingang bis zum Osthang, wo sein Grab ist, standen Bekannte, Bewunderer, Freunde bei sengender Hitze in drei Schlangen und warteten geduldig, bis sie zum Grab kamen. Ein Meer von Blumen und Kränzen schmückten es und Fahnenabordnungen der Vereine waren da.

"Weigert war unübersehbar, ein Mann wie ein Baum", sagte der evangelische Pfarrer Bernhard Liess im Trauergottesdienst. "Um so unwirklicher ist es jetzt, dass er nicht mehr da ist. Er war der Kümmerer in der Familie, in der Kommunalpolitik und im Verein." Am Donnerstag vor einer Woche war der 77-Jährige nach schwerer Krankheit gestorben. "Wir verlieren eine große Persönlichkeit", sagte Bürgermeisterin Christine Borst. Sie selbst schätzte Weigert nicht nur als engagierten Stellvertreter, sondern auch als Freund und Wegbegleiter. "Ich sehe ihn noch, wie er 2001 auf einem Klappstuhl in meinem Kulturbureau saß und versuchte, mich zu überzeugen, dass ich mich politisch engagiere", erinnerte sich Borst. Seither sei er immer vor, neben oder hinter ihr gestanden. Außer der letzten Sitzung habe er nie einen Gemeinderat oder Ausschuss versäumt, obwohl es ihm keineswegs immer gut ging. Er war sogar noch beim Schulfest seines Enkels, weil er dessen Auftritt unbedingt sehen wollte.

"Er ließ sich nichts anmerken und er ließ niemanden hängen", sagte Pfarrer Liess. "Mit preußischer Disziplin" engagierte er sich bis zum Schluss. So war er 30 Jahre lang im Vorstand des TV, und seit 1998 führte er mit starker Hand den Verein zum Erfolg, besonders für die Jugend setzte sich Weigert ein. Seine größten Projekte waren der Bau der Turnhalle und die Sanierung der ganzen Sportanlage, die er überwachte und darauf achtete, dass alles im finanziellen Rahmen blieb.

"Für sein unermüdliches Engagement wollten wir ihm den Ehrenpreis, die Verdienstnadel in Gold, überreichen", sagte Weigerts Nachfolger, der neue TV-Präsident Achim Loecher. Doch Weigert wollte die Zeremonie vertagen. Jetzt ist es zu spät. "Peter wir danken Dir, was Du für uns getan hast", sagte Loecher bei der Trauerfeier. Von der CSU bis zum Sportverband, alle schätzten Weigerts Meinung, seinen Sachverstand und seine Geradlinigkeit.

© SZ vom 25.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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