Bauausschuss:Platz für heimische Firmen

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Gemeinde weist ein 1,6 Hektar großes Gewerbegebiet aus

Von Michael Berzl, Gauting

Darauf warten viele Gautinger Handwerker schon lange, die mehr Platz für ihren Betrieb brauchen: Am westlichen Ortsausgang entsteht ein Gewerbegebiet, das speziell für ortsansässige Betriebe gedacht ist. Fast einstimmig hat sich der Bauausschuss am Dienstag dafür ausgesprochen, die planerischen Voraussetzung zu schaffen. Die knapp 1,6 Hektar große Fläche, die sich im Eigentum der Gemeinde befindet, liegt zwischen Ammerseestraße und der Kraillinger Straße bei einem Kreisverkehr. Dort steht eine Containeranlage für Asylbewerber, in einigen Jahren soll die Polizei dort einen Neubau beziehen.

"Das dient der Bestandssicherung. Es geht darum, Handwerksbetrieben Erweiterungsmöglichkeiten zu schaffen", sagte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger. "Wir wollen nicht, dass unsere Betriebe ins Kraillinger Gewerbegebiet abwandern oder nach Gilching gehen". In der Vergangenheit ist das schon öfter passiert, dass Unternehmen die Gemeinde verlassen haben, weil sie in Gauting nicht expandieren konnten. Jüngstes Beispiel ist der Flugzeugzulieferer AOA, der in den Asto-Park bei Oberpfaffenhofen umgezogen ist. Zuvor war die Firma Pharmatechnik nach Starnberg abgewandert. So verliert die Gemeinde Arbeitgeber und Steuerzahler.

Erweiterungswünsche von Firmen gibt es weiterhin. "Wir haben genügend Anfragen von Handwerksbetrieben, die in der Nähe bleiben wollen", sagte CSU-Fraktionssprecherin Eva-Maria Klinger unter Berufung auf den Wirtschaftsförderer der Gemeinde. In den beiden Jahren, in denen er im Amt ist, hätten sich schon 83 Betriebe mit einer Anfrage nach Gewerbeflächen gemeldet, berichtet Fabian Kühnel-Widmann in seiner Stellungnahme; davon 32 aus dem Gemeindegebiet. Mindestens acht Betriebe seien hinsichtlich der Branchenzugehörigkeit, wegen ihrer geringen Emissionen und wegen der Bedeutung für ihre Kunden für einen "möglichst siedlungsnahen Standort" geeignet.

Bürgermeisterin Kössinger sicherte zu, dass das kleine Gewerbegebiet auch optisch ansprechend gestaltet werden soll. "Wir wollen da nicht irgendwelche komischen Hallen hinstellen, sondern klare Strukturen schaffen". So soll im Zuge des Bebauungsplans ein durchgängiges Gestaltungskonzept geschaffen werden, auf eine gute Durchgrünung wird Wert gelegt und auf einen "harmonischen Übergang zum geschützten Landschaftsraum", wie es in den Eckpunkten heißt, die der Ausschuss beschlossen hat. Bisher ist der Ortseingang geprägt von einem Kreisverkehr und einer Lidl-Filiale.

© SZ vom 19.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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