Bauarbeiten:Hochsaison für Straßenbauer

Lesezeit: 2 min

Nicht nur die Umfahrungen von Starnberg und Weßling beschäftigen das Staatliche Bauamt Weilheim, es werden auch vier Ortsdurchfahrten saniert. "Wir haben heuer ein volles Programm", heißt es

Von Wolfgang Prochaska, Starnberg

Die Winterpause ist bei den Straßenbauern endgültig vorbei. Das lässt sich schon am wachsenden Schilderwald erkennen, der für die Umleitungen vorgesehen ist. "Wir haben heuer ein volles Programm", sagt Christian Probst vom Staatlichen Bauamt Weilheim. Probst ist für den Landkreis Starnberg zuständig und hat heuer tatsächlich einiges zu tun - nicht nur wegen der beiden im Bau befindlichen Umfahrungen von Starnberg und von Weßling, sondern auch wegen einer Vielzahl anderer Projekte.

Für die Starnberger Westtangente war in der vergangenen Woche der Spatenstich, was ein wenig spät war, denn die Rodungsarbeiten für die neue Trasse hatten schon im Winter begonnen. Aber Straßenbauer lieben offizielle Termine im Frühjahr. Das war schon bei der Weßlinger Umfahrung im vergangenen Jahr so. Auch dort hatte man den Spatenstich in den April gelegt. Von der Starnberger Westumfahrung, die über Hadorf zur ehemaligen Waldkreuzung führt, erhofft man sich nicht nur in der Kreisstadt eine spürbare Entlastung vom Verkehr - auch wenn hier die Meinungen weit auseinander liegen -, sondern auch weniger Stress für alle Pendler südlich von Starnberg bis nach Weilheim. Für sie eröffnet dieses Straßenstück neue Möglichkeiten, auf direktem Weg zur Lindauer Autobahn A 96 und zum Münchner Flughafen zu gelangen. Das 3,5 Kilometer lange Straßenstück, dessen Bau 13 Millionen Euro kosten soll, setzt im Grunde die alte Idee einer Verlängerung der schon bestehenden Straße am Maxhof-Kreisel über die Maisinger Schlucht bis zur Einmündung in die Straße nach Andechs fort. Vor etwa 30 Jahren hatte man schon einmal groß geplant.

Bei der Umfahrung von Weßling geht es nach dem Einschub der neuen Bahnbrücke wieder mit dem Straßenbau weiter. Wie Probst berichtet, wird nun der Kreisel, der am Anfang der Umgehung steht, errichtet. Durch diese Arbeiten muss die bestehende Staatsstraße teilweise verlegt werden. "Mit einer Sperrung der Straße muss man aber nicht rechnen", betont er. Die Straßenführung im Kreisel wird so gestaltet, dass die Abfahrt nach Weßling verschränkt wird und teilweise hinter Büschen verschwindet. Davon erhofft man sich in der Gemeinde eine positive Wirkung, die die Verkehrsteilnehmer abhalten soll, nach Weßling abzubiegen. Spätestens bei der Eröffnung in diesem Herbst wird man wissen, ob diese optischen Hilfsmittel tatsächlich ihre Wirkung entfalten.

Ein weiterer Straßenbau-Schwerpunkt in diesem Jahr ist die Sanierung der Ortsdurchfahrten. So wird in Erling die Herrschinger Straße weiter saniert. Der zweite Bauabschnitt steht an, sodass die Baustelle nur einspurig passierbar ist. Die Straßenerneuerung soll erst im Herbst abgeschlossen sein. Aktuell wird die rechte Fahrbahnseite in Fahrtrichtung Herrsching bearbeitet. Die Baustelle wird noch zwei Wochen an dieser Stelle sein und sich dann Richtung Ortsmitte verlagern. Zehn bis zwölf Teilabschnitte werden nötig sein, bis der gesamte Unterbau fertig gestellt ist. Ebenfalls im Bau ist die Ortsdurchfahrt von Hechendorf. Der Grund: Weil es immer öfter stark regnet, und weil am Oberfeld kräftig gebaut wird, reicht die Kapazität des Tagwasser-Kanalsystems nicht mehr aus, was immer häufiger zu Überflutungen führt. Der Tagwasserkanal liegt unter der Inninger Straße. Das bedeutet, dass die Inninger Straße, die Direktverbindung von Seefeld nach Inning, für etwa vier Monate gesperrt ist. Die Bauarbeiten sollen bis November dauern. Gleichzeitig wird auch noch eine neue Trinkwasserleitung und ein neuer Schmutzwasserkanal verlegt.

In Gauting sind die Straßenbauer ebenfalls tätig. Umgebaut wird die Münchener Straße ab Würmbrücke bis Zufahrt Münchner Berg. Dabei soll nicht nur die Straße verbreitert, es sollen auch Schutzstreifen für Radfahrer angelegt und die Gehwege erneuert werden. Das ist aber noch nicht alles. Eine neue Fahrbahndecke erhält auch die Bundesstraße 2 am südlichen Ende von Traubing, und wer in nächsten Wochen über Hochstadt nach Oberpfaffenhofen oder Weßling fahren will, der wird feststellen, dass die Ortsdurchfahrt zwischen Dorfstraße und südlichem Ortsende gesperrt ist - wegen Kanalbauarbeiten. Da ist es fast eine Petitesse, dass es wegen der Weßlinger Umfahrung neue Autobahnschilder geben wird.

© SZ vom 12.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: