Awista:Müllgebühren bleiben stabil

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Frühestens in drei Jahren ist eine Erhöhung vorgesehen

Von Christine Setzwein, Starnberg

Es ist ein hartes Stück Arbeit, das der Abfallwirtschaftsverband Starnberg (Awista) leisten muss, um von seinem Überschuss herunterzukommen. Immer noch hat er aus den vergangenen Jahren 2,5 Millionen Euro Gewinn zuviel, obwohl die Gebühren zum 1. Januar 2016 gesenkt worden waren und im Wirtschaftsplan 2018 ein Jahresverlust von einer Million Euro "geplant und gewollt ist", wie der stellvertretende Werkleiter Reinhold Berlin in der Verbandsversammlung am Mittwoch ausführte. Dabei spart der Awista im kommenden Jahr zusätzlich 1,4 Millionen Euro bei den Ausgaben: Zum 1. Januar wird der Restmüll wesentlich günstiger nicht mehr in München, sondern in der AVA Augsburg entsorgt. Aber diese Einsparung bei den Ausgaben werde durch die höheren Kosten für Sammlung, Transport und Verwertung quasi aufgehoben, sagte Berlin. Investieren würde der Awista gerne: in Grundstücke, Wertstoffhöfe, in eine eigene Umladestation und in die Erweiterung der Kompostieranlage Hadorf. Doch ohne die Gemeinden geht da nichts. Sollten der Investitionsstau und die Überschüsse abgebaut werden können, ist für die Jahre 2020 bis 2023 eine Gebührenerhöhung anvisiert. Bis dahin bleiben sie stabil. Außer die Kommunen kommen zum Beispiel auf die Idee, Wertstoffinseln zu schließen, weil sich der ein oder andere Nachbar darüber beschwert. Die Anzahl der Wertstoffinseln sei an die Einwohnerzahl gekoppelt, warnte Werkleiter Peter Wiedemann. Würden sie weniger, gäbe es auch weniger Geld vom Dualen System Deutschland. Die Folge: höhere Gebühren oder weniger Service.

Finanziell steht der Verband also sehr gut da. Viele Kunden interessiert das momentan überhaupt nicht. Sie beschweren sich massiv in der Awista-Geschäftsstelle, in den Wertstoffhöfen und Rathäusern, dass sie zu wenige oder gar keine Gelben Säcke mehr bekommen. Der Entsorger Remondis ist von seinem Lieferanten im Stich gelassen worden, konnte aber in einigen Wertstoffhöfen noch dünnere Säcke ausliefern, die prompt beanstandet wurden. Jetzt gehen die gelben Mülltüten langsam aber sicher ganz aus. Erst in der letzten Dezemberwoche soll Nachschub kommen.

© SZ vom 07.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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