Ausreichende Schülerzahlen:Starnberg bekommt eine FOS

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Viele Eltern und Schüler werden erleichtert sein: Starnberg bekommt eine Fachoberschule - und das schon ab Herbst. Die Finanzierung steht und auch der Standort ist schon gefunden. Doch Landrat Roth will noch mehr.

Von Wolfgang Prochaska, Starnberg

Aller guten Dinge, so heißt es, sind drei. Der dritte Anlauf zu einer Fachoberschule (FOS) im Landkreis Starnberg hat geklappt. Endlich, werden wohl viele Eltern und Schüler erleichtert im Landkreis sagen. Zweimal war man mit dem Standort Gilching gescheitert, nun wollte es der Landkreis als allerletzte Chance mit Starnberg versuchen - und siehe da, die Nachfrage der Schüler bei der Probeeinschreibung war groß. 255 hatten sich laut Kultusministerium für eine FOS in Starnberg ausgesprochen. Dabei handelt es sich schon um Nettoschülerzahlen, wie ein Pressesprecher auf Anfrage betonte; diese zeigen den wahren Bedarf an. Tatsächlich dürfte aber die Nachfrage und das Interesse bei mehr als 300 Schülern gelegen haben.

Beharrlichkeit, die sich auszahlt

Die Feldafinger CSU-Landtagsabgeordnete Ute Eiling-Hütig verkündete die frohe Botschaft in der Sitzung des Starnberger Kreistags am Montagmorgen: "Wir haben vom Kultusminister und vom Finanzminister die Zusage für eine Fachoberschule in Starnberg", sagte sie und wirkte noch immer sehr aufgeregt. Genaue Zahlen konnte sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht nennen, aber es sehe sehr gut aus, meinte sie. Eiling-Hütig hatte schon in der vergangenen Woche die verantwortlichen Politiker Ludwig Spaenle (Kultur) und Markus Söder (Finanzen, Heimat) bearbeitet, da man diesmal im Landratsamt nicht so lange auf die Zahlen wie im vergangenen Jahr warten wollte. Die Beharrlichkeit der Feldafingerin hat sich ausgezahlt. Praktisch zwei Wochen nach Ende der Probeeinschreibung konnte schon das Ergebnis - wenn auch noch nicht in allen Details - präsentiert werden.

Landrat Karl Roth (CSU), der auch erst Montagfrüh informiert wurde, strahlte zufrieden. "Ab heute können wir loslegen, um im September mit der Fachoberschule starten zu können." Bekanntlich soll die FOS zuerst im Beruflichen Zentrum in der Von-der-Tann-Straße in Starnberg untergebracht werden. Die Berufsschule, die erst vor ein paar Jahren renoviert und ausgebaut wurde, hat genügend Platz und Räume, da der Fachbereich Gesundheit von Starnberg nach Rosenheim verlegt wurde. Somit ist ein Schulbeginn mit jeweils zwei Klassen in den Bereichen Wirtschaft und Soziales im Herbst geplant.

Roth will für die FOS ein eigenes Gebäude

Roth will aber mehr: Da die Schülerzahlen so hoch sind und auch der Ausbildungsbereich Technik Interesse fand, ist eine richtige Fachoberschule mit eigenem Gebäude in den kommenden Jahren möglich. Die Stadt Starnberg hat dafür schon das Areal des früheren Betriebshofes im Seilerweg angeboten. Um den Standort Starnberg für eine Fachoberschule ins rechte Licht zu rücken, hatte das Landratsamt zusammen mit der Berufsschule kräftig die Werbetrommel gerührt. Plakate an Bussen, Werbung in den Kinos samt Filmtrailer, Besuche in den anderen Fachoberschulen rund um den Landkreis haben anscheinend mit zum Erfolg beigetragen. "Wir haben einen großen Aufwand betrieben", meinte Roth rückblickend.

Für Roth ist es zudem ein persönlicher Erfolg, auch wenn die SPD in der Sitzung die FOS für sich reklamierte, da sie den Anstoß für ein schulpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis gegeben habe, wie der stellvertretende Landrat Tim Weidner (SPD) meinte. Roth hatte im damaligen Wahlkampf die Zusagen für eine FOS und für ein Gymnasium in Herrsching von Spaenle und Seehofer erhalten und musste zusehen, wie die Pläne nach der Wahl ins Stocken gerieten. Nun scheint er am Ziel: Es kommen FOS und Gymnasium. Der Kreistag stimmte auch dem Kauf eines Grundstücks zu.

© SZ vom 24.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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