Ausnahmetalent:Von der Klassik zum Pop

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Der junge Stockdorfer Levent Geiger hat den Song für das Casting selbst komponiert. (Foto: Geiger/OH)

Der erfolgreiche 15-jährige Musiker Levent Geiger aus Stockdorf nimmt jetzt an Casting-Show teil

Von Blanche Mamer, Gauting

Dass er gerade diese Woche auf Klassenfahrt in Berlin ist, ist Zufall. Und doch auch wieder ganz gut, denn das prall gefüllte Hauptstadtprogramm lenkt ab und nimmt ein wenig von der Aufregung vor der Ausstrahlung seines Beitrags in der Castingshow "Dein Song" beim ARD/ZDF-Kanal "Kika"an diesem Donnerstag um 19.25 Uhr. Levent Geiger aus Stockdorf, der 15-jährige Ausnahmemusiker, der erst im November zusammen mit seinem Freund Ilia Antoniadis bei einer Tournee in China für das "Klavierkonzert für zwei Klaviere" von Mozart in Shenzhen Standing Ovations bekommen hat, ist nun in die Pop-Branche eingetaucht. Mit seinem selbstkomponierten und eingespielten Song "Hottest Girl" ist er einer von 16, die in die Vorentscheidung gekommen sind.

"Ich hoffe, dass wir uns die Sendung anschauen können", sagt er am Telefon. Er klingt ganz optimistisch, sowohl was das abendliche TV-Programm angeht, als auch was seine Chancen betrifft. "In dem Lied geht es um einen Jungen, der auf einer Party ein Mädchen sieht. Er möchte gern mit ihr tanzen, weiß aber schon, dass er es wohl nicht fragen wird und sie unerreichbar bleibt", sagt Levent. Es sei keine erlebte Geschichte, betont er. Vielmehr habe er sich gefragt, welche Gefühle Jugendliche auf Partys hätten. Etwa zwei Wochen habe er fürs das Grundkonzept gebraucht und etwa genau so lang für den Text. Parallel habe er am Arrangement gearbeitet. Und dann bauchte es noch einige Zeit, bis er in seinem Übungsraum in Stockdorf die Instrumente nacheinander selbst eingespielt hatte, Bass, Klavier, Schlagzeug und Stimme und das Demotape fertig war.

"Ich habe ja schon einmal teilgenommen und dabei viel gelernt", berichtet Levent. 2015 war er nicht direkt ins Finale gekommen, sondern über den Umweg eines Camps auf Ibiza, wo er unter professioneller Anleitung seinen damaligen Song "It's Up to Me" überarbeiten durfte. Gewonnen hatte er nicht, doch das Ganze hatte ihm unheimlich viel Spaß gemacht und seine Vorliebe für die leichte Muse bestärkt.

"Durch die Auftritte mit Ilia auf Klassikbühnen habe ich viel Erfahrung mit Publikum, trotzdem ist das Fernsehstudio noch mal ganz anders", meint er. Als gutes Omen für den jetzigen Contest gilt, dass er zuletzt bei "Jugend musiziert" in der Sparte Popgesang die volle Punktzahl erreicht hat. "Ich bin optimistisch", sagt er und lacht. Ob er weiterkommt, will er nicht verraten. Im Finale in drei Wochen, Freitag, 22. März, fällt die Entscheidung. Seine Klassenkameraden vom Germeringer Carl-Spitzweg-Gymnasium seien schon gespannt, doch selbst wenn sie am Abend nicht fernsähen, sei das für ihn okay. Denn klar, die Eltern nehmen die Show auf. Und schon wartet der nächste Punkt des dicht gedrängten Programms. Nach dem Verteidigungsministerium steht eine Führung durch den Bundestag an, dann der Besuch eines Stasi-Gefängnisses und den Resten der Berliner Mauer.

© SZ vom 28.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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