Aufsichtspflicht:Rettung für die Badeinsel

Grüner Kreisrat will mit Rettungsplattform Ärger umgehen

Von Sabine Bader, Starnberg

Badeinseln mit einem Schwimmreifen zu versehen und sie so zu kleinen Rettungsstationen auf dem Wasser umzurüsten, das ist die Idee von Kreisrat Peter Unger (Grüne). Hintergrund der Unger'schen Überlegungen ist ein Urteil des Bundesgerichtshofs, wonach in Seebädern künftig verschärfte Aufsichtspflichten gelten. Etliche Gemeinden im Fünfseenland sehen sich außer Stande, das Risiko bei eventuellen Unglücken zu tragen. Die Bürgermeister fürchten, dass sie sich wegen Verletzung der Aufsichtspflicht vor Gericht verantworten müssen, wenn sie keine ständige Kontrolle der Strandbäder gewährleisten können. Darum sind aus den Strandbädern in Riederau und Sankt Alban bereits offene Badeplätze geworden. Rutsche und Schwimminsel sind entfernt. Um im Seewinkel in Herrsching den neuen Sprungturm nicht gleich wieder stilllegen oder abbauen zu müssen, hat der Herrschinger Gemeinderat beschlossen, einen Bademeister einzustellen, aber bisher noch keinen gefunden.

Unger bittet jetzt darum, dass die Kreisverwaltung prüft, inwieweit man Badeinseln zu Rettungsinseln umbauen kann. Er verweist dabei auf die Tatsache, dass es allein vor kurzem vier Badetote im Fünfseenland gab und nicht so sichere Schwimmer die Badeinseln bisher nicht etwa für kühne Sprünge, sondern "häufig als Festhaltestation genutzt haben, um neue Kräfte zu sammeln", schreibt Unger. "Wenn anstelle der bisherigen Badeinseln nun Rettungsstationen, die mit Rettungsreifen ausgestattet sind, in den Gewässern installiert werden könnten, dann könnte dies erheblich zur Sicherheit auf den Seen beitragen", schreibt der Grünenpolitiker an Landrat Karl Roth und seine Kreistagskollegen. Unger hofft, dass sein Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Kreistagssitzung am 22. Juli genommen wird.

© SZ vom 03.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: