Mit Hilfe seiner ausgefeilten Überwachungstechnik konnte ein 48-jähriger Hausbesitzer von seinem spanischen Urlaubsort live mitverfolgen, wie zwei Einbrecher gerade seine Villa in Neugilching ausräumten. Der IT-Spezialist sah auf dem Smartphone, wie die Täter in seinem Haus wüteten und Schränke durchwühlten. Umgehend alarmierte der Urlauber die Germeringer Polizei, die mit Zivilstreifen und weiteren Einsatzkräften sowie einem Polizeihund das Anwesen kurz darauf umstellte. Die Einbrecher hatten keine Chance zu flüchten; nach einer Durchsage der Polizei kamen sie aus dem Fenster des Schlafzimmers herausgeklettert und ließen sich widerstandslos festnehmen. Auch das beobachtete der Hausherr von Spanien aus.
Der Einbruch ereignete sich bereits am Abend des 5. September, einen Tag nach dem brutalen Raubüberfall auf das Ehepaar im nicht weit entfernten Meiling. Die Kriminalpolizei verglich die Fälle. Die Täter von Gilching hätten aber mit dem Gewaltverbrechen nichts zu tun, wie Germerings Vize-Polizeichef Andreas Ruch am Freitag mitteilte. Den erfolgreichen Zugriff in Neugilching wertet er als "schönen Erfolg im Kampf gegen die osteuropäische Einbrecherkriminalität". Die beiden 24 und 25 alten Männer haben laut Polizei gewusst, dass die Bewohner und die Nachbarn in den Urlaub gefahren waren. Das Duo war mit gestohlenen Fahrrädern gekommen und hätte nach hinten einen freien Fluchtweg über ein Feld gehabt.
Nachdem die Männer über ein eingeschlagenes Badezimmerfenster ins Haus eingestiegen waren, fanden sie Schmuck im Wert von 5000 Euro. So hoch ist auch der Sachschaden, den sie anrichteten. Die Ermittler vermuten, dass das Duo im Auftrag einer Bande noch mehr Einbrüche begangen hat. Sie seien routiniert vorgegangen und hätten auch die akustische Alarmanlage am Haus sofort zerschlagen, berichtet Ruch. Nur diesmal haben sie nicht mit einem so cleveren Hausbesitzer gerechnet.