Andechs:Letzte Vorstellung

Kloster Andechs verabschiedet sich von den Orff-Festspielen

Die Carl-Orff-Festspiele werden wegen schwerwiegender Differenzen zwischen dem Kloster Andechs und der Carl-Orff-Stiftung nur noch heuer stattfinden. Das Aus kam auch für die Andechser Bürgermeisterin Anna Neppel völlig überraschend. "Ich bedauere das sehr, und es fällt mir schwer, etwas zu sagen, da ich über keinerlei Informationen verfüge", sagte Neppel der SZ: Für Andechs sei es ein großer Verlust, da die Orff-Festspiele viel zur Attraktivität des Ortes beigetragen hätten. "Ich kann die Begründung nicht nachvollziehen und auch nicht die Kritik an der Arbeit des künstlerischen Leiters Marcus Everding", sagte Neppel, die selbst im Vorstand vom "Freundeskreis Kloster Andechs" ist und betont, dass sie die künstlerische Konzeption unter Everding sehr geschätzt habe. Die Gemeinde hat die Orff-Festspiele zwar unterstützt, gehörte aber nicht zu den wichtigsten Sponsoren.

Das Kloster will im Florian-Stadl, der vor 15 Jahren extra für die Orff-Festspiele fertiggestellt worden war, zumindest vorerst keine alternativen Veranstaltungen organisieren. Man sei aber bereit, die Räume anderen Trägern zu überlassen und warte auf entsprechende Offerten, sagte am Donnerstag Christian Rieger, kaufmännischer Leiter der Klosterverwaltung. Florian-Stadl und Fürstentrakt stünden weiter als Tagungsstätte, für Märkte oder private Veranstaltungen wie Hochzeiten offen - dieses Angebot werde bereits bisher "gut angenommen". Von den Besuchern der Orff-Festspiele will sich der künstlerische Leiter Marcus Everding am 26. Juli "angemessen verabschieden".

© SZ vom 08.05.2015 / bla/arm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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