Manchmal lohnt es sich, eine zweite oder auch eine dritte Planung fertigen zu lassen. Für den Andechser Gemeinderat war es jedenfalls eine gute Nachricht, dass es möglich ist, den Sportplatz des TV Erling für eine halbe Million Euro zu ertüchtigen. Stefan Baumann vom gleichnamigen Ingenieurbüro hat in der jüngsten Gemeinderatssitzung eine Offerte von 472 000 Euro brutto für den neuen Kunstrasen errechnet. Nicht enthalten sind Architekten-Honorar und Kontrollprüfungen.
Wie berichtet, hatte Landschaftsarchitekt Gerhard Kowollik im vergangenen Dezember, nach Probebohrungen auf dem 27 Jahre alten Kunstrasenplatz des Sportvereins, Kosten in Höhe von 720 000 Euro geschätzt. Baumann, dessen Büro auf die Planung von Sportstätten spezialisiert ist, erläuterte, dass er den Aufbau genau analysiert habe. Dabei habe sich herausgestellt, dass es nicht nötig sei, alte Tragschicht ganz zu entfernen. Die alte Kiesschicht soll aufgeraut und mit neuem Kies auf 15 Zentimeter aufgefüllt werden. Dadurch wird der Sportplatz um diese Schicht höher. Sein Plan sieht so aus, zunächst eine Asphalttragschicht aufzubringen, dann eine zwei Zentimeter dicke Elastikschicht als Unterlage für den neuen Kunstrasen. Dieser soll mit Sand und Kunststoffgranulat aufgefüllt werden. "Ich halte nichts von Recyclingmaterial, das aus alten Reifen hergestellt wird und sehr stark staubt", sagte Baumann. In der Kalkulation inbegriffen ist ein Pflegegerät für 4200 Euro, um einmal wöchentlich die Halme aufzubürsten. Es sei nämlich keineswegs so, dass ein Kunstrasen keine Pflege brauche, betonte er. Wenn eine externe Firma damit beauftragt werde, müsse mit etwa 6000 Euro jährlich gerechnet werden.
Um das Spielfeld herum will Baumann auf einem Meter Breite Platten legen lassen, auch um das Einwachsen von Naturgräsern und Unkraut zu verhindern. Die Stehplätze werden ebenfalls um 15 Zentimeter höher gelegt. Entwässerung und Beregnungsanlage sind ebenso in den Kosten enthalten, wie Fußballtore oder Jugendtore. Baumann versicherte, dass bei jedem seiner Aufträge der vorgelegte Kostenrahmen eingehalten wurde. Konkret behandelt wird das Vorhaben erst bei den Haushaltsberatungen.