Andechs/Frieding:Andechs steckt zurück

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Pläne für Gewerbegebiet Frieding-Nord eingedampft

Der Bebauungsplanentwurf für das Gewerbegebiet Frieding-Nord war hoffnungslos festgefahren, es drohte sogar ein Einstampfen des Verfahrens. Doch jetzt geht es weiter. Der Gemeinderat hat sich jetzt mehrheitlich für eine um zehn Prozent abgespeckte Version der Planung ausgesprochen. Das Verfahren, das seit mindestens einem Jahr ruhte, kann nun fortgeführt werden. Die zahlreichen Proteste der Anlieger und massive Kritik der Bürgerinitiative führten dazu, dass jetzt 1,5 Hektar Grund weniger verbraucht werden, also statt 14 Hektar soll das neue Gebiet nur 12,5 Hektar groß werden. "Bei dieser Größenordnung ist das kaum spürbar", fand Grünen-Gemeinderat Walther Galli und kritisierte, dass die Verkehrsproblematik nicht beachtet werde.

Bürgermeisterin Anna Neppel berichtete, dass sie mit allen Grundeigentümern gesprochen und verhandelt habe. Dabei hätten sich einige neue Vorstellungen ergeben. Beispielsweise will die Firma Strobl nun doch ohne Brechanlage auskommen; diese war bisher auf vehemente Ablehnung gestoßen. Dagegen will Markus Painhofer nun nicht nur Saatgut einlagern, sondern auch Pflanzenschutz- und Düngemittel, und dafür braucht er eine weitere Halle. Von Georg Zerhoch, der nicht an der Abstimmung teilnehmen durfte, war eine Betriebsbegrenzung für die Häckselanlage auf 50 Stunden im Jahr vorgeschlagen worden.

Vorgesehen ist, dass zwölf weitere Hallen gebaut werden dürfen. Alle bisherigen Gewerbeflächen sollen in Sondergebiete umgewandelt werden, Dazu kommt ein Misch- oder Dorfgebiet am Sportplatz, zwei privilegierte landwirtschaftliche Flächen am nördlichen Planungsgebiet. Im Süden, angrenzend an die bereits bestehende Wohnbebauung, von wo die heftigste Kritik kommt, sind Wohnhäuser vorgesehen. Diese sollen durch einen Lärmschutzwall vom Sondergebiet "Bauunternehmen Strobl" geschützt werden. Der Umgriff für die Wohnbebauung wurde stark verkleinert. Grundsätzlich soll neues Gewerbe landwirtschaftlich affin sein. Das heißt, Handel mit Landmaschinen wäre möglich, ein Autohaus jedoch nicht. Von SPD und Grünen wurde kritisiert, dass der neue Plan die bestehenden Schwarzbauten legalisiere. Sie hätten eigentlich noch einmal von vorne beginnen wollen - und stimmten gegen den Entwurf von Ortsplanerin Vera Winzinger. Heidi Birken (Bürgergruppe und im Vorstand der Bürgerinitiative) monierte, dass nicht allein auf den Bedarf der Eigentümer geschaut werden dürfe, sah aber durchaus Fortschritt. Sie plädierte dafür, den Weg weiter zu verfolgen.

© SZ vom 23.05.2015 / bla - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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