Andechs:Der Heilige Berg rockt

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Zur ersten Andechser Musikwoche werden im Frühjahr unter anderem La Brass Banda und Claudia Koreck erwartet. Das fünftägige Festival bietet aber auch unbekannten Musikern Chancen

Von Armin Greune, Andechs

"Mit La Brass Banda werden wir eine neue Dimension ins Kloster bringen", ist sich Bernhard Schloemer sicher. Der Veranstalter hat die populären Blasmusiker für das große Finale der ersten Andechser Musikwoche engagiert. Doch auch die übrigen Acts, die vom 30. April bis 3. Mai 2019 auftreten, dürften den Florian-Stadl bis auf den letzten Platz füllen: Claudia Koreck, die Folsom Prison Band, die Henrik-Freischlader-Band und Dreiviertelblut werden erwartet. Der Vorverkauf hat am Mittwoch begonnen: Karten gibt es an der Andechser Klosterpforte oder unter www.andechser-musikwoche.

de. Schloemer macht kein Hehl daraus, dass sein Festival kommerziell orientiert ist. Deshalb hat er Musiker gebucht, die vielleicht nicht allerhöchste Ansprüche an künstlerische oder kreative Originalität erfüllen, aber gewiss ein großes Publikum anziehen. Doch darüber hinaus will der Chef der Kraillinger BEE-Agentur mit der Musikwoche auch noch unbekannten, regionalen Künstlern Starthilfe geben. Elf Solisten oder Bands werden im 700 Zuschauer fassenden Florian-Stadl eine Chance im Vorprogramm erhalten: Bewerbungen werden ab sofort auf der Homepage entgegen genommen. Wer sich als "regionaler Geheimtipp" präsentieren will, sollte mindestens 18 Jahre alt sein und im Umkreis von 100 Kilometern um Andechs leben - das Einzugsgebiet reicht also vom Allgäu bis zum Chiemsee und von der Donau bis Innsbruck. Außerdem müssen die Kandidaten vom musikalischen Genre her zu einem der Main Acts passen: Die einzelnen Konzerttage sind den Themen Singer/Songwriter, Folk/Country, Blues, Mundart und bayerischer Techno zugeordnet. Von Dienstag bis Freitag können jeweils zwei Vorbands auftreten, am Samstag drei.

Annahmeschluss für Bewerbungen ist der 31. Januar, noch in der ersten Februarwoche will die Jury ihre Entscheidung bekannt geben. Sie setzt sich aus Vertretern der BEE und des Musik-Fachverlags PPV Medien zusammen: "Wir werden aber auch das Urteil der Main Acts einbeziehen", verspricht Schloemer. Die ausgewählten Newcomer erhalten neben technischer und organisatorischer Unterstützung für ihre Auftritte auch Honorare.

Das Kloster Andechs stelle nicht nur den Saal, sondern beteilige sich auch als Sponsor, ergänzte der Kaufmännische Leiter des Betriebs, Christian Rieger. Obwohl für die Musikwoche kein Benefizkonzert geplant ist, wird dort auf ein soziales Projekt aufmerksam gemacht: Das SOS-Kinderdorf kann sich vor Ort und auf den Internetseiten der Veranstaltung präsentieren.

Die fulminante Bläsercombo LaBrassBanda (links bei einem Auftritt im Kloster Benediktbeuern) ist das Zugpferd des neuen Festival, das im kommenden Jahr vom 30. April bis 4.Mai im Florian-Stadl stattfindet. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Zum Auftakt am 30. April wird Claudia Koreck mit ihrer vierköpfigen Band um 20 Uhr die Bühne des Stadls entern. Sie komponiert und textet ihre Songs auf Englisch und Bairisch selbst und tourt 2019 mit einem Best-of-Programm. Am 1. Mai treten Eva Petzenhauser, Martin Langer und Roman Hofbauer mit einem Cover-Programm auf, das von Rock'n'Roll bis Gospel reicht. Schwerpunkt der Folsom Prison Band aber ist eine Hommage an das unvergessene Country-Paar Johnny Cash und June Carter. Die Henrik-Freischlader-Band hält Schloemer für eine "kleine Sensation": Der Bandleader zähle zu den besten deutschen Bluesgitarristen und hat schon mit Joe Bonamassa zusammengearbeitet. Freischlader macht auf seiner Old School Tournee mit fünfköpfiger Band in Andechs Station. Dreiviertelblut ist die einzige Combo, die bereits im Florian-Stadl zu hören war: Das Septett um Filmkomponist Gerd Baumann und Bananafishbones-Sänger Sebastian Horn wird am 3. Mai aber das neue Album "Diskothek Maria Elend" vorstellen. La Brass Banda schließlich ist längst ein Begriff geworden: Die mitreißenden Auftritte der inzwischen siebenköpfigen Combo mit Elementen von Ska, Techno, Jazz und traditioneller Blasmusik lassen spüren, dass der Kern der Gruppe eine klassische Ausbildung am Richard-Strauss-Konservatorium absolviert hat.

© SZ vom 15.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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