Wieder ist ein Taucher an der Steilwand bei Allmannshausen, die 80 Meter tief abfällt und deshalb sehr beliebt ist, im Starnberger See ums Leben gekommen. Wie die Polizei berichtet, geschah der Unfall am späten Samstagnachmittag. Dabei starb ein 50-jähriger Mann aus Landsberg am Lech. Gegen 18.30 Uhr, so die Polizei, entdeckten Spaziergänger am Ostufer, südlich der Seeburg, eine leblose Person im Wasser treiben und verständigten umgehend die Rettungskräfte. Kurz nach 19 Uhr waren die ersten Wasserretter am Unfallort, bargen den leblosen Taucher aus dem Wasser und begannen mit Reanimationsmaßnahmen, die leider nicht zum Erfolg führten, wie die Polizei berichtet. Der Notarzt konnte nur noch den Tod des Tauchers feststellen.
Laut den Ermittlungen der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck war der 50-Jährige allein zum Tauchen in den See gestiegen. Das ergab die Auswertung des Tauchcomputers. Auch der Zeitpunkt steht fest: Der Mann begann den Tauchgang kurz nach 17 Uhr. Nur wenige Minuten später jedoch brach er ab und stieg aus einer Tiefe von etwa 30 Metern relativ schnell wieder auf. Wie die Polizei hinweist, sei die genaue Ursache des tragischen Unfalles noch unklar. Hinweise auf Fremdverschulden hätten sich bislang nicht ergeben.
Die Allmannshauser Wand im Starnberger See ist eines der beliebtesten Tauchreviere Deutschlands - und eines der tödlichsten: Die Steilwand am Ostufer des Sees ist seit Jahren Schauplatz für schwerste Unglücke. Der tragischste Unfall ereignete sich vor vier Jahren eine Woche vor Ostern, am Palmsonntag. Damals starben zwei erfahrene Rettungstaucher der Wasserwacht aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck bei einem privaten Tauchgang: Nach einem Problem in etwa 50 Meter Tiefe und einem zu schnellen Aufstieg kamen ein 67-Jähriger sowie ein 47-jähriger Mann ums Leben. Ein weiterer Sporttaucher wurde schwer verletzt. Danach gab es Überlegungen vor allem bei der Polizei, diesen Bereich für Anfänger zu sperren. Seit 1994 starben an der Steilwand fast 20 Taucher, mehr als 40 wurden verletzt.