Die Budgetüberschreitungen beim Haus der Bürger und Vereine in Pöcking führen zu Unmut im Gemeinderat. Dennoch hat das Gremium am Mittwoch die zusätzlichen Kosten von rund 470 000 Euro einstimmig abgesegnet. Der größte Teil der Mehrkosten entsteht wegen der Bodenverhältnisse. Das Wasser kann auf dem Gelände nicht versickern.
Die Gesamtkosten waren nach jahrelangem Streit auf 10,5 Millionen Euro gedeckelt worden. Vom Bau eines Kellers bei dem Projekt hatte man zunächst Abstand genommen, ihn dann doch wieder eingeplant, weil ein Bodengutachten ergeben hatte, dass das Wasser versickern könne und so keine Wanne gebaut werden müsse. Die dafür vorgesehenen 400 000 Euro, so dachte man damals, könne man sich sparen. Nun hat sich herausgestellt, dass im Gutachten falsche Schlussfolgerungen gezogen worden sind und das Wasser doch nicht ablaufen kann. Ob der Gutachter haftbar gemacht werden kann, ist unsicher. Der Keller muss nun für 375 000 Euro abgedichtet werden. Für weitere 94 000 Euro muss eine Drainage gebaut werden. Nach den aktuellen Berechnungen wird also nicht nur der in der Kalkulation eingebaute Puffer von 400 000 Euro ausgeschöpft, die Gesamtkosten werden noch um 130 000 Euro überschritten. Dennoch ist die Rathausspitze überzeugt, dass sie noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen ist. Wie der geschäftsführende Beamte Sven Neumann erklärte, liegen die jährlichen Preissteigerungen im Baugewerbe derzeit bei sieben Prozent. Gegenüber Bauprojekten in anderen Gemeinden stehe Pöcking noch gut da, hieß es. Vor dem Hintergrund, dass sich die Fertigstellung wegen der Bodenprobleme verzögert, räumte Neumann ein, dass weitere Preissteigerungen während der Bauphase nicht ausgeschlossen werden können. Die Fertigstellung war zunächst für Juli 2019 geplant. Denn da findet das Jubiläum der Pöckinger Wildschützen statt. Wenngleich der Termin nicht eingehalten werden kann, könne im Gebäude gefeiert werden, versprach der Gemeindebeamte. Das Haus der Vereine wird nach seinen Angaben erst im November 2019 fertig.