"Die Hälfte der Welt gehört den Frauen", steht auf einem der Transparente, mit denen am Samstag etwa 150 Frauen laut skandierend durch die Dießener Seeanlagen und die Mühlstraße marschieren. Mit einem Flashmob erinnern Frauen aus der ganzen Region daran, dass für sie in Deutschland erst seit dem 1. Januar 1919 das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht gilt und sie somit seit diesem Zeitpunkt auch erst das Heimatrecht und die Staatsbürgerrechte besitzen. Aufgerufen zu dem Marsch und der anschließenden Kundgebung im Unterbräu-Saal hat der örtliche Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) unter dem Motto "Frauen ziehen den Hut". Sie zeigen damit Respekt und Hochachtung vor den Frauenrechtlerinnen, die vor mehr als hundert Jahren in ganz Europa für Geschlechtergerechtigkeit, für Menschenwürde und Stärkung der Demokratie gekämpft haben.
Beate Bentele, die Organisatorin der Dießener Veranstaltung ist stolz darauf, dass so viele Frauen dem Aufruf gefolgt sind und dass der Flashmob in der Ammerseegemeinde im deutschlandweiten Terminkalender des KDFB-Bundesverbandes zwischen den Metropolen Köln, Frankfurt und Stuttgart auftaucht.
"So weit nach oben haben wir es gebracht", sagen auch die Trägerinnen einer Plakattafel, Resi Gerum und Brigitte Haugg. Darauf steht in dicken Lettern: "Wir haben schon viel erreicht, aber wir sind noch nicht am Ziel".