Städtische Baumschule:Als Frischluftschneise und Erholungsort unverzichtbar

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SZ-Leser kritisieren Pläne der Stadt, den Landschaftspark für Wohnbebauung zu nutzen

Zu "Streiten um die Frischluftzufuhr" vom 5. November:

Über die vielen Vorteile und Vorzüge der Städtischen Baumschule in Hadern/Laim/Pasing ist bereits sehr oft und ausführlich berichtet worden. Bereits Mitte der Neunzigerjahre wurde die Baumschule von der Stadt München als Landschaftspark anerkannt. In der letzten Zeit gab es jede Menge Unterschriftsaktionen mit vielzähligen Unterschriften zur Erhaltung der Baumschule.

Umso erstaunlicher ist es, dass es immer wieder Anläufe von Stadtteilpolitikern gibt, die sich für eine anders geartete Nutzung des Areals "einsetzen", sich aber über Bürgerwünsche und -forderungen hinwegsetzen. Sicher sind Seniorenwohnungen und Kindergärten wichtig und notwendig, aber bestimmt lassen sich für solche Projekte andere Lokalitäten finden als ausgerechnet die Baumschule, für die sich aber andererseits bestimmt kaum ein anderer Platz finden lässt.

Stadtrat Christian Müller setzt sich laut seiner Vita für Senioren, Kindergärten und für den Neubau vieler erschwinglicher Wohnungen ein. Somit ist doch offensichtlich, dass, wenn erst mal der erste Schritt zur Bebauung getan ist, sehr schnell weitere Bebauungen auf dem Gelände der Baumschule geplant und durchgeführt werden. Die Baumschule als Frischluftschneise, als Erholungsort und auch Freizeitstätte für sehr viele Anwohner und auch weiter weg wohnender Bürger muss auf jeden Fall in der jetzigen Art erhalten bleiben. Günter Heyenga, München

Ungeheuerliche Forderung

In der Bezirksausschuss-Sitzung Pasing wurde über die Zukunft des Geländes zwischen der Willibaldstraße und dem westlichen Stadtrand diskutiert. Diese Fläche ist mit Stadtratsbeschluss vom 18. Januar 1995 der Münchner "Landschaftspark Pasing-Laim-Blumenau-Hadern". Seitdem wird der Park vom Baureferat ständig weiter entwickelt.

In seiner Mischung aus Naherholungsgebiet, landwirtschaftlicher Fläche, ökologisch hochwertigen Arealen und mit der Funktion als Kaltluftschneise ist er für die Stadt München und ihre Bewohner unverzichtbar. Im Moment wird darüber diskutiert, wie der Park weiterentwickelt werden kann.

Die Forderung des Vorsitzenden der SPD-Stadtratsfraktion, Christian Müller, einen Teil eines bestehenden Stadtparks zu bebauen, stellt einen ungeheuerlichen Vorgang dar. Oder ist das etwa die neue Realität in München? Werden wir damit rechnen müssen, dass auf den Flächen unserer Stadtparks in Zukunft Wohnungen entstehen? Susanne Kopp, München

© SZ vom 19.11.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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