Das Champions-League-Finale im Mai 2012 in München ist nicht gerade günstig. Eine Million Euro muss die Stadt für die Organisation ausgeben. Dass es sich dabei um viel Geld handelt, musste auch OB Christian Ude (SPD) in der Vollversammlung des Stadtrats anerkennen. Trotzdem wird die Stadt die vom europäischen Fußballverband Uefa geforderte Summe bezahlen. Das hat das Gremium am Mittwoch einstimmig beschlossen.
"Uefa-Spiele gibt es eben nur zu den Bedingungen der Uefa", sagte Ude. Die ökonomischen Vorteile, die das Finale in Europas Königsklasse mit sich bringe, würden überwiegen.
Vor der Versammlung hatte FDP-Fraktionschef Michael Mattar Udes Vorgehensweise kritisiert. Er störte sich daran, dass die Verwaltung den Stadtrat nicht über die Verhandlungen mit der Uefa informiert habe. Damit habe dieser jetzt keine Alternative mehr, als das Geld freizugeben. Noch bevor Mattar das in der Sitzung ansprechen konnte, räumte Ude einen "inhaltlich nicht folgenreichen Fehler" ein.
Es sei nicht ausdrücklich festgelegt worden, dass der Stadtrat bei der Vertragsunterzeichnung beteiligt werden soll. Warum das nicht geschehen sei, lasse sich nicht mehr rekonstruieren, erklärte Ude. Diese "Formsache" könnte unterschätzt worden sein, weil die Bewerbung um das Champions-League-Finale politisch stets unumstritten gewesen sei. Eine Beteiligung des Stadtrats hätte aber auch nichts daran geändert, dass München die Bedingungen der Uefa akzeptieren müsse, wenn das Endspiel hier stattfinden soll.