Die Stadt München will insgesamt 355 Wohnungen von dem einstmals landesbankeigenen Immobilienunternehmen GBW übernehmen. Stimmt der Stadtrat am Mittwoch in nichtöffentlicher Sitzung dem Vorschlag der Verwaltung zu, kommt bei zwei Wohnblöcken in Giesing und im Hasenbergl erstmals das in der sogenannten Sozialcharta festgeschriebene Vorkaufsrecht der Kommune zum Einsatz.
Zwar haben sich die Fraktionen noch nicht festgelegt, weil die Beschlussvorlage mit den Details noch nicht vorliegt. Eine Zustimmung zum Kauf gilt aber als wahrscheinlich, da sich das Rathaus bereits grundsätzlich darauf verständigt hat, zusammenhängende Wohnungsbestände notfalls anzukaufen, wenn sie auf den Markt geworfen werden.
"Dieses Engagement wird die Stadt mit hohen Kosten belasten, erscheint aber unter den konkreten Umständen im Einzelfall vertretbar", erklärt Oberbürgermeister Christian Ude (SPD). Es sei ärgerlich, dass nun die Stadt mit viel Geld ehemals staatlichen Mietern aus der Patsche helfen muss. Die GBW, die vor einigen Monaten an ein privates Konsortium verkauft wurde, verkauft derzeit in großem Stil Wohnungen.