Stadt am Rand:Scherbenhaufen

Lesezeit: 1 min

Das Hallenbad Ismaning ist nur eingeschränkt zu nutzen, weil sich Bodenfliesen gelöst haben

Der Blick ins Hallenbad ist ernüchternd. Hinter dem Lehrschwimmbecken, das wegen der noch laufenden Routinekontrolle zurzeit wie all die anderen Becken abgelassen ist, versperrt eine Trennwand mit rot-weißer Sicherheitsmarkierung die Sicht auf das Hauptschwimmbecken. Dahinter zeigt sich das ganze Ausmaß des Schadens, den die Prüfer bei der diesjährigen Revision festgestellt haben: Großflächig haben sich die türkisgrünen Fliesen am Boden des etwa 1000 Kubikliter Wasser fassenden Beckens gelöst und geben den Blick auf den Estrich frei.

Bis der Beckenboden großflächig saniert ist, vermutlich bis April 2016, muss das Hauptbecken gesperrt bleiben. Von Dienstag, 15. Dezember, an, wird das Bad aber zumindest eingeschränkt wieder öffnen. Das Lehrschwimm-, das Erlebnis- und das Kinderplanschbecken können im Zeitraum von 15. Dezember bis 6. Januar von 10 bis 21 Uhr bei vergünstigtem Eintritt benutzt werden. Vom 7. Januar an können Badegäste die drei Pools wochentags zwischen 15 und 21 Uhr und am Wochenende von 10 bis 21 Uhr nutzen. Am Vormittag sind die verfügbaren Becken für den Unterricht der Grundschulen reserviert, außerdem sollen Schwimmkurse stattfinden.

Das Restaurant und die Sauna sind von den Sanierungsarbeiten nicht betroffen. Für die Schüler der Realschule, Mittelschule und des Gymnasiums muss der Schwimmunterricht im Hallenbad jedoch entfallen. Auch die Mitglieder der Schwimmabteilung des SV Solidarität Ismaning verlieren ihre Trainingsgelegenheit im Wasser. Die Verantwortlichen suchten in diesen Fällen nach einer Lösung, versichert Bürgermeister Alexander Greulich (SPD). Auch Ausweichmöglichkeiten in Sporthallen werden geprüft.

Einzelne Fliesen im Becken hatten sich schon in den vergangenen Wochen gelöst. Wie groß der Schaden ist, war aber erst bei der Revision erkennbar geworden. Um die Ursache festzustellen, hat die Gemeinde ein Beweissicherungsverfahren in Gang gebracht. Ein von Gericht bestellter Sachverständiger hat Proben von Fliesen und Untergrund genommen, die in den kommenden Wochen im Labor untersucht werden sollen. Nach derzeitigem Stand sei Ende Februar, Anfang März mit ersten Ergebnissen zu rechnen, erklärt Stephan Hany, Leiter der Gemeindewerke Ismaning.

Mit den Sanierungsarbeiten will die Gemeinde freilich rascher beginnen. Und dabei alles unternehmen, um weitere böse Überraschungen auszuschließen.

© SZ vom 14.12.2015 / gna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: