Stadion in der Luitpoldanlage:Der Eismeister ist zufrieden

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Die Renovierung hat 743.000 Euro gekostet - doch nun kann im Stadion in der Luitpoldanlage bald wieder Schlittschuh gelaufen werden.

Kerstin Vogel

Die Fenster an den Umkleiden werden gerade noch geputzt, ein paar Aufräumarbeiten, verschiedene Kleinigkeiten sind zu erledigen, bis die Freisinger Kunsteisbahn am 30. Oktober pünktlich zum Beginn der Herbstferien wieder eröffnet werden kann. Das Eis dafür ist auf jeden Fall fertig und Eismeister Helmut Vogl ist sehr zufrieden, weil das neue, fest installierte Kühlsystem alles schön gleichmäßig eingefroren hat.

Hinter sicheren Glasscheiben können künftig die Eishockeyspiele in der Freisinger Luitpoldanlage stattfinden. (Foto: Marco Einfeldt)

Auch die Beleuchtung funktioniert bereits, die neue Bande steht; sicherer soll sie sein, für die Sportler auf dem Eis ebenso wie für die Zuschauer, denn darüber sind Verbundglasscheiben und Netze montiert - gegen hoch fliegende Pucks.

Seit Mai 2010, als der Eishockeyverein und der Freisinger Bauhof die marode alte Eisanlage abgebaut haben, ist an dem Standort in der Luitpoldanlage einiges geschehen. Der unbrauchbare Boden der von der Stadt Freising vor Jahren bereits gebraucht gekauften Bahn musste abgebrochen und entsorgt werden, eine Thermobetonplatte wurde eingebaut und es wurden mehr als 21 Kilometer an Rohren verlegt; dünne, blaue Plastikrohre, die laut Tiefbauamtsleiter Franz Piller nun funktionieren wie eine umgekehrte häusliche Fußbodenheizung: Sie machen den Betonboden kalt statt warm, richtig kalt sogar, wie sich inzwischen an der spiegelnden neuen Eisfläche zeigt.

Bis zuletzt hatte vor allem der Bauhof der Stadt viel zu tun mit der Sanierung der Anlage, die sich die Stadt 743.000 Euro kosten lassen wird; 700.000 Euro waren ursprünglich vorgesehen. Man werde im Stadtrat sicher auch noch einmal über eine Einhausung des Eisplatzes sprechen, versicherte Oberbürgermeister Dieter Thalhammer am Donnerstag bei einer Besichtigung der fast fertigen Anlage - "aber man wird sich auch über Prioritäten unterhalten müssen", sagte er mit Blick auf die desolate Finanzlage der Stadt. Außerdem kündigte er an, dass sich der neu gegründete "Förderverein Eisstadion" demnächst dem Stadtrat präsentieren wolle.

Dessen zuständiger Referent Erich Irlstorfer nannte die Entscheidung für die Sanierung des Eisplatzes "wegweisend". Er hoffe, dass "der zweite Schritt, die Einhausung, nun zeitnah folgen" könne.

Der Förderverein jedenfalls wolle bis zu den Haushaltsberatungen für 2012 den Grundstock der dafür benötigten Geldsumme aufbringen. Tatsächlich hat sich der Verein vorgenommen, bis Mitte 2011 die geschätzt 2,2 Millionen Euro für den Bau eines Dachs und von Umkleiden für das Eisstadion zu sammeln. Irlstorfer hatte dazu in der Vergangenheit gefordert, dass die Stadt "für die Differenz aufkommen" müsse, sollte der Verein die 2,2 Millionen Euro nicht zusammenbringen.

Bis es soweit ist, können sich die Eishockeyspieler nun zumindest auf nagelneuen Strafbänken niederlassen und auch der Kampfrichter findet ein neues Domizil vor - auch wenn das Material dafür vor zwei Wochen noch Gegenstand einer größer angelegten Suchaktion war, wie Piller bei dem Besichtigungstermin berichtete: Anderthalb Tage habe man nach dem angeblich gelieferten Baumaterial gefahndet, bis sich herausgestellt habe, dass der Spediteur doch geschwindelt und eben noch nicht geliefert hatte.

© SZ vom 22.10.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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