SSC Jachenau:Talwärts nach oben

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Martina Willibald aus der Jachenau ist schon jetzt eine der besten Nachwuchs-Skifahrerinnen Deutschlands

Von Benjamin Engel

Selbst in den Pfingstferien ist fast jeder Tag der 15-jährigen Martina Willibald genauestens verplant. Nur zwei Tage Pause, und schon geht das Training wieder los. Dabei ist Martina Willibald Wintersportlerin, doch wenn man wie sie zu den besten Nachwuchsskifahrerinnen in Deutschland zählt, dann geht das eben nur mit Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination. Also wird das ganze Jahr über trainiert, fünfmal die Woche, auch abseits des Schnees. Warum sich eine Jugendliche all diesen Mühen unterzieht? "Skifahren macht mir abartig viel Spaß", sagt die 15-Jährige.

Bei schönem Wetter früh auf der Piste könne sie sich von allem anderen lösen, einfach abschalten, sagt sie. Doch jetzt freue sie sich schon erst einmal auf den Sommer, denn irgendwann ist es auch genug mit dem Schnee. Aber schon im August geht es wieder auf den Gletscher.

Mit dreieinhalb Jahren stand Martina Willibald zum ersten Mal auf Skiern. Wenige Jahre später nahm sie erstmals an der Kinderklubmeisterschaft des SSC Jachenau teil, für den sie immer noch fährt. Schnell stellten sich Erfolge ein. In der vergangenen Saison 2014/2015 gehörte sie dem Schülerteam Oberland des Bayerischen Skiverbands (BSV) an. Bei den Deutschen Schülermeisterschaften am Sudelfeld wurde sie zuletzt Zweite im Slalom.

Doch wie nahe Erfolg und Misserfolg beieinander liegen, zeigte sich im Januar bei den bayerischen Meisterschaften in Lenggries. Willibald schied auf heimischer Strecke im Riesenslalom im zweiten Durchgang ebenso aus wie im Slalom, in dem sie nach dem ersten Lauf führte. In der vergangenen Saison nahm sie auch am Trofeo Topolino teil, einem internationalen Nachwuchsrennen mit Teilnehmern aus der ganzen Welt. Besonders von Januar bis April ist sie beinahe jedes Wochenende zu Rennen unterwegs. Ist die Schule um 13 Uhr zu Ende - sie geht auf die St.-Ursula-Mädchenrealschule in Hohenburg - geht es sofort auf den Skihang am Brauneck, um mit der Mannschaft zu trainieren. Sie brauche viel Disziplin, damit sie den Stoff bewältige, sagt Willibald. Doch da ihre Schule ein Partnerzentrum des Wintersports sei, hätten die Lehrer viel Verständnis. Die drei Jahre ältere Schwester Elisabeth ist für sie ein Anreiz, weiterzumachen. Sie startet im Europacup, eine Ebene unter dem Weltcup, und kann ihr Tipps geben und sie beraten, was praktisch sei, sagt Martina Willibald. Die Jüngere ist auf die nächste Saison gespannt, denn dann wird sie erstmals im Jugendbereich starten. Da müsse sie erst einmal sehen, wie das werde, sagt Martina Willibald. Sie wolle aber ihr Bestes geben. Wie immer.

© SZ vom 13.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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