Sportflächen in München:Großeinsatz gegen Krabbler

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  • Die Stadt geht gegen Ameisenbefall vor und wird deshalb Spiel- und Sportplätze für mehrere Tage sperren.
  • Aktuelle Informationen, welche Plätze betroffen sind, kann man im Internet auf der Seite www.muenchen.de/baureferat unter der Rubrik "Spielen in der Stadt" einsehen.

Von Stefan Mühleisen, München

In tropischen Gebieten sind Ameisen gefürchtete Schädlinge. Die Heere der Blattschneiderameise können in wenigen Stunden eine Plantage entlauben, Hunderttausende Treiberameisen vertilgen alles, was ihnen unter die Fühler kommt. In unseren Breiten zählen die kleinen Insekten indes eher zu den Nützlingen, fressen sie doch Schädlinge und sind zudem die Hauptspeise vieler Vögel. Doch für Menschen sind sie oft sehr lästig, wenn Kompanien von ihnen den Weg in die Speisekammer und auf die Picknickdecke finden.

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Auf den städtischen Spiel- und Sportflächen sowie auf den Rasen von Kindertagesstätten und Schulhöfen sind sie schon seit Jahren zu einer Belastung geworden. Sie sind besetzt von Krabbler-Völkern - und mitunter kaum mehr benutzbar. Deshalb hat die Stadt auch in diesem Jahr wieder ein Bekämpfungsprogramm mit Chemikalien aufgelegt; bis zu 50 Spiel- und Sportflächen im ganzen Stadtgebiet werden dafür zeitweise gesperrt.

Einige Spielplätze werden drei Tage lang gesperrt

Am Donnerstag rückten die Mitarbeiter eines Fachunternehmens das erste Mal in diesem Jahr aus, um der Ameisenplage Herr zu werden. Sukzessive werden bald folgende Spielplätze für bis zu drei Tage gesperrt sein: Elisabeth-/Winzererstraße, Bennigsen-/Friedrich-Eckart-Straße, Bad-Stebener-Weg, Mainaustraße, Lucia-Popp-Bogen, Kunreuthstraße, Sponeckplatz, Eisenhartstraße, Zwernitzer Straße und Wiesentfelser Straße. An den Spielplätzen werden Schilder und Plakate aufgestellt. Aktuelle Informationen, welche Plätze betroffen sind, kann man im Internet auf der Seite www.muenchen.de/baureferat unter der Rubrik "Spielen in der Stadt" einsehen.

Die Ameisen-Bekämpfer benutzen ein Pulver, ein Vergrämungsmittel, sowie ein Bekämpfungsmittel. Ein öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger überwacht die Arbeiten, wie das Baureferat mitteilt. Die Behörde versichert, dass die chemische Keule vorsichtig und behutsam geschwungen wird.

Spielgeräte, die stark von Ameisen befallen sind, werden ausgetauscht

Wie aus einer Stadtratsvorlage vom vergangenen Jahr hervorgeht, wurden in einer dreijährigen Testphase möglichst sanfte Bekämpfungsmethoden entwickelt. Das Pulver wird nicht etwa großflächig verteilt, sondern punktuell mit Drucklanzen in Ameisennester, unter Fugen oder Plattenbeläge gepresst. Zeigt es sich, dass Spielgeräte oder Einfassungen besonders von Ameisen befallen sind, werden diese ausgetauscht, "um eine Besiedlung mit Ameisen zu vermindern oder zu verhindern", wie es in dem Papier heißt. Alternativen zum Chemie-Einsatz wurden getestet, ließen die Ameisen aber unbeeindruckt.

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Die Pulver-Strategie zeigt dagegen Wirkung. Nach Behördenangaben waren in den vergangenen Jahren bis zu 95 Prozent der Ameisen an den betroffenen Orten getilgt; manchmal mussten die Bekämpfer jedoch erneut oder sogar ein drittes Mal anrücken. Das wird wohl in den kommenden Jahren so weitergehen, sollte der Stadtrat die jährlichen Kosten von bis zu 30 000 Euro weiter bewilligen. Eine vollständige und vor allem dauerhafte Tilgung des Befalls ist "mit Sicherheit niemals zu erreichen", lautet das gutachterliche Fazit des Baureferates mit Blick auf die dreijährige Erprobungsphase.

© SZ vom 29.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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