Gregor Klehe, 15, ist in einem spannenden Alter. Pubertät, klar. Aber auch aus sportlicher Sicht. In den vergangenen Monaten ist er deutlich gewachsen. "Dadurch ändert sich das Körpergefühl immer ein bisschen", erklärt Jutta Wolf vom Voltigierverein Ingelsberg. Mal laufe es in diesem Alter deshalb besser, mal schlechter. Derzeit aber, so viel lässt sich sagen, läuft es für Klehe hervorragend. Am Wochenende gewann er den Preis der Besten in Warendorf (Nordrhein-Westfalen), den wichtigsten nationalen Junioren-Wettkampf der Saison, und qualifizierte sich damit für die Junioren-Europameisterschaft der Voltigierer, die Mitte August im französischen Le Mans stattfindet. "Es hat einfach Spaß gemacht", freute sich Klehe, nachdem er auf dem routinierten Erfolgspferd Adlon gekonnt seine Pflicht und eine starke Kür präsentiert hatte. Allerdings war zuvor auch nicht viel anderes als der erste Platz von ihm erwartet worden. "Er hat zuletzt alles gewonnen", erzählt Wolf. Pech hatte Ingelsbergs Jannik Liersch, der sich - ebenfalls auf Adlon - auf Rang zwei liegend am Knie verletzte und am zweiten Tag passen musste.
Nicht ganz wie gewünscht lief es für die Ingelsberger dagegen in der Mannschaftswertung. Sowohl bei den Pflichtleistungen als auch bei der Kür habe das Team "ein bisschen viel gepatzt", sagt Wolf. Das EM-Ticket sicherten sicher daher die Mainzer Junioren. Eine Resthoffnung auf die Teilnahme am Turnier in Le Mans bleibt zwar, weil Ingelsberg bei einem Ausfall der Mainzer Formation erster Nachrücker ist, Wolf aber räumt ein, dass das eher unwahrscheinlich ist. Der VVI-Vorsitzende Alexander Hartl sagt daher: "Es war ein Wochenende mit Höhen und Tiefen."
In den kommenden Tagen sind nun die Senioren des VVI gefordert. Bis einschließlich Sonntag findet der Concours de Voltige International in Krumke (Sachsen-Anhalt) statt. Das Siegerteam vertritt Deutschland bei der Weltmeisterschaft, die parallel zur Junioren-EM in Le Mans ausgetragen wird. In den vergangenen Jahren scheiterte Ingelsberg stets knapp. Diesmal seien die Chancen besser, sagt Wolf. "Das Team ist nun schon im zweiten Jahr in dieser Konstellation unterwegs." Weil Routine und Vertrauen wichtige Faktoren im Voltigieren sind, sei das ein entscheidender Vorteil. Ein mindestens ebenso wichtiger: Favorit Neuss hat seine Teilnahme in Krumke wegen eines verletzten Pferdes zurückgezogen.