VfR Garching:Zweikampf

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Zu schnell: Wie hier Nürnbergs Torschütze Jonas Fries gegen Garchings Lirim Kelmendi (re.) war die Bundesliga-Reserve schlichtweg besser. (Foto: imago/Zink)

VfR-Fußballer verpassen in Nürnberg den vorzeitigen Klassenerhalt. Noch zäher gestaltet sich die Sponsorensuche.

Von Stefan Galler, Garching

Es ist ein Kampf an zwei Fronten, den der VfR Garching auszufechten hat. Und beide Aufgaben müssen Spieler und Klubverantwortliche mit erheblichen Handicaps bestreiten. Da ist einerseits das Ringen um den sportlichen Klassenerhalt in der Regionalliga Bayern. Sechs Punkte Vorsprung hat das Team von Trainer Daniel Weber noch auf die Abstiegsrelegationsplätze, am Sonntag setzte es für die personell arg gebeutelten Garchinger bei der U 21 des 1. FC Nürnberg eine herbe 1:5 (1:1)-Abreibung. Und parallel läuft mit höchster Intensität der Versuch, die finanziellen Voraussetzungen zu schaffen, damit man auch in Zukunft mitmischen kann im oberen Amateurfußball.

Dank der eigens ins Leben gerufenen Spendenaktion sei bereits ein fünfstelliger Betrag beisammen, berichtete Fußball-Abteilungsleiter Franz Hölzl. Das reicht zwar, um erste finanzielle Löcher zu stopfen, Entwarnung bedeutet das keineswegs, verdeutlicht Cheftrainer Daniel Weber: "Auf Spenden kann man nichts aufbauen, keine Zukunft definieren. Aber es gibt Gespräche und wir müssen sehen, dass wir da vertraglich etwas geregelt bekommen."

Die Hoffnung ist da, doch es zeichnet sich ab, dass die Zeit nicht ausreichen wird, die Meldefrist für die Bayernliga endet am kommenden Wochenende: "In die Bayernliga wollen wir sowieso nicht", sagt Weber trotzig. "Entweder wir gehen zwei Klassen runter in die Landesliga oder wir fangen ganz unten wieder an." Meldeschluss für die Landesliga ist am 11. Mai.

Dass die Garchinger nicht in die Bayernliga wollen, liegt in der Natur der Sache, schließlich haben sie es angesichts von 41 Punkten und Tabellenplatz zwölf in der eigenen Hand, den Abstieg sportlich zu verhindern. "Wir brauchen noch eine gemeinschaftliche Teamleistung, die für einen Punkt reicht. Und wenn wir diesen Punkt machen, haben die anderen ein Problem", sagt der VfR-Trainer und meint vor allem die Konkurrenten Schalding-Heining (36 Punkte/Nichtabstiegsplatz 14) und Buchbach (35 Punkte/Relegationsplatz 15).

"Wir waren nicht in der Lage, alle Löcher zu stopfen", sagt Trainer Daniel Weber

Auf dem Max-Morlock-Platz am Valznerweiher genügte die Darbietung bei weitem nicht, um etwas mitzunehmen, das musste der Coach einräumen: "Der FCN war uns in allen Belangen überlegen." Neben den Langzeitverletzten Florian Mayer (Muskelbündelriss), Florian De Prato (schwere Knieverletzung), Manuel Eisgruber (Innenbandanriss) und Orkun Tugbay (Wadenbeinbruch) fehlte auch noch VfR-Kapitän Dennis Niebauer wegen einer Gelbsperre. "Es ist ein Brett, auf solche Leute verzichten zu müssen", sagte Trainer Weber, dessen Team sogleich unter Druck geriet. Nach einer guten Viertelstunde hieß es bereits 1:0 für Nürnberg, Jonas Fries hatte nach Flanke von Manuel Feil mit einem Volleyschuss von links ins entfernte Eck getroffen (18.). Garching rappelte sich auf, einen Schuss von Oliver Hauck konnte Torwart Patrick Rakovsky über den Balken lenken (31.). Dann setzte Hauck zu einem Solo an, Mario Staudigl verwertete sein Zuspiel ohne Mühe - 1:1 (37.). "In der ersten Halbzeit hatten wir viel Glück, aber später zeigte sich, dass wir nicht in der Lage waren, alle Löcher zu stopfen, und dass auch nicht alle bei uns ihren besten Tag erwischt hatten", sagte Weber.

Vor dem 2:1 per Elfmeter durch Dominic Baumann (55.) hatte Giovanni Goia Gegenspieler Feil ohne Aussicht auf den Ball zu Fall gebracht. "Klarer Elfer", fand auch Weber. Zehn Minuten später nutzten die jungen "Clubberer" durch Willi Evseev einen Ballverlust zum 3:1. "Danach war die Luft raus", sagte der VfR-Cheftrainer, dessen Team noch zwei weitere Treffer durch Baumann (74.) und Fulbert Amouzouvi (77.) schlucken musste.

© SZ vom 02.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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