VfR Garching:Flugtag in Oberfranken

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Hab ihn: VfR-Schlussmann Maximilian Engl, 20, hielt Garchings Punkt in Bayreuth fest. (Foto: Claus Schunk)

Bei Garchings 0:0 in Bayreuth stehen die Torhüter beider Mannschaften im Mittelpunkt. Die Keeper Engl und Kolbe zeigen überragende Paraden.

Von Stefan Galler, Garching

Am Sonntagmittag stand Daniel Weber bereits wieder auf dem Fußballplatz. Der Trainer des Fußball-Regionalligisten VfR Garching beobachtete die dritte Garnitur bei deren 3:1-Erfolg im Kreisklassenspiel gegen Hilgertshausen. "Da spielt einer meiner Torhüter mit", erklärte Weber am Telefon und meinte Petar Barukcic. Irgendwie passte es zu diesem Wochenende, dass sich der Coach auch am Sonntag mit einem VfR-Keeper beschäftigte - schon am Samstag beim 0:0 der ersten Elf im Auswärtsspiel bei der SpVgg Bayreuth war vor allem Tormann Maximilian Engl im Mittelpunkt gestanden.

Doch nicht nur er, auch sein Gegenüber Sebastian Kolbe hatte einen echten Sahnetag erwischt. "Das waren jeweils echte Mega-Leistungen", schwärmte Garchings Übungsleiter. Und Weber weiß, wovon er spricht, schließlich war er als Aktiver ebenfalls Torwart, unter anderem in der Regionalliga bei Preußen Köln und in der Bayernliga beim SC Fürstenfeldbruck. "Die haben sich gegenseitig darin übertroffen, die besseren Paraden zu zeigen", sagte der Coach über den Wettstreit der Schlussmänner. "Das war eines der allerschönsten 0:0, die ich in dieser Liga je gesehen habe."

Mit dem Punkt gegen den Tabellenletzten konnte der 45 Jahre alte Trainer auch deshalb leben, weil er Bayreuth höher einschätzt als es der Tabellenplatz aussagt. "Die haben nicht umsonst zuletzt Nürnberg II mit 3:0 geschlagen, und der Club ist eines der Topteams der Liga", so Weber.

Dabei hatten beide Mannschaften zunächst verhalten begonnen. Erst nach einer knappen halben Stunde hatte Ivan Knezevic nach einem Eckball die erste Chance für die Oberfranken, doch Engl parierte glänzend (27.). Auf der Gegenseite scheiterte zunächst Dennis Niebauer an Kolbe und wurde danach von einem Verteidiger abgeblockt (34.), ehe Orkun Tugbay einen Fernschuss aus gut 20 Metern knapp am Bayreuther Gehäuse vorbei zirkelte (38.) und Philipp Walter eine Flanke verpasste (43.).

Zu Beginn der zweiten Hälfte hatte dann die Garchinger Defensive alle Hände voll zu tun: "Da hat es richtig gebrannt bei uns, das war eine heftige Drangphase der Bayreuther", berichtete Daniel Weber. Doch damit ging auch die unterhaltsame Flugshow in ihre nächste Runde, denn Engl parierte einen Volleyschuss von Johannes Golla aus kurzer Distanz mit einem Fußreflex (61.). Zwischenzeitlich war dann wieder Bayreuths Kolbe dran, bei einer Eins-gegen-eins-Situation behielt er gegen den Garchinger Angreifer Tim Sulmer die Nerven, blieb lange stehen und blockte den versuchten Heber des Stürmers mit der Brust.

Unglücklicherweise kam es zwischen den beiden Akteuren zu einem Zusammenprall, dabei überdehnte Sulmer seinen Oberschenkel und musste mit Verdacht auf eine schwere Muskelverletzung vom Platz. "Ich fürchte, es ist mehr kaputt als nur eine Muskelfaser", sagte Trainer Weber.

Zwei Kopfbälle von Dennis Niebauer fing dann wieder Kolbe, wobei vor allem der zweite exakt neben den Pfosten platziert war. "Ein ganz schweres Ding für den Keeper", so Weber, dessen Schüler Maximilian Engl dann ebenfalls noch einmal eine Sternstunde erlebte, als er einen verdeckten Freistoß mit dem Handschuh um den Pfosten lenkte. "Das hat uns beide sehr gefreut, weil wir genau so eine Situation im Training simuliert haben", verriet der Fußballlehrer und schildert die Übung: "Teile der Flugphase des Balles waren nicht zu sehen, er musste auf Verdacht losspringen und hat das perfekt gemacht." Wenigstens beim letzten Bayreuther Versuch von Christof Fenninger nach einer Knezevic-Flanke musste Engl nicht mehr eingreifen: Der Kopfball ging daneben.

© SZ vom 01.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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