VfR Garching:Die letzten Zweifel sind verschwunden

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Ohne Rücksicht auf Verluste: Torwart Daniel Maus rettet dem VfR den Punkt in Seligenporten. (Foto: imago/Zink)

Auf die finanzielle Rettung folgt der sportliche Klassenerhalt.

Von Stefan Galler, Garching

Erst nach und nach sei die Anspannung gewichen, erzählte Daniel Weber später. Der Trainer des VfR Garching selbst hatte einen klaren Blick auf diesen Prozess nach dem Spiel in Seligenporten, verzichtete er doch wegen der Einnahme von Antibiotika auf den Griff zur Flasche. Das taten die Kicker des Regionalligisten dafür um so engagierter. Nach dem 0:0 und dem nun auch rechnerisch abgesicherten Klassenerhalt sei schon auf der Rückfahrt aus der Oberpfalz das ein oder andere Bier geleert worden. "Wie es ausgegangen ist, weiß ich nicht. Ich musste ja irgendwann nach Hause", ließ Weber wissen.

Der Druck, dem seine Spieler in den vergangenen Wochen ausgesetzt gewesen seien, habe immense Ausmaße angenommen, so der 43 Jahre alte Coach. "Da war die Angst, noch einmal hinten rein zu rutschen und in die Relegation zu müssen, dazu die finanzielle Anspannung und die vielen Verletzten", sagte Weber. All das verleihe einer Fußballelf nicht gerade Rückenwind. Dass sich jetzt innerhalb weniger Tage zunächst die wirtschaftlichen und dann auch die sportlichen Fragezeichen in Luft aufgelöst haben, macht auch den nicht gerade als Euphoriker bekannten Weber sehr zufrieden: "Ein absolutes Happy End, aber jetzt geht es mit der Kaderplanung weiter."

Am Ende schafften die Garchinger den Klassenerhalt also aus eigener Kraft, dabei hätte es des Punktes gar nicht mehr bedurft, weil die Konkurrenten Buchbach (0:1 gegen 1860 II) und Schalding-Heining (4:4 gegen Augsburg II) ihre Partien nicht gewinnen konnten. "Aber auf Schützenhilfe zu vertrauen ist immer schlecht, besser, wenn man selbst das Heft in der Hand hat." Und noch besser, wenn ein überragender Torwart zwischen den Pfosten steht. Daniel Maus, der den VfR am Saisonende in Richtung Buchbach verlassen wird, behielt in Seligenporten beispielsweise in einer Eins-gegen-Eins-Situation gegen Marcel Mosch die Oberhand (20.) und parierte einen Schuss des eingewechselten Ali Yetkin (48.) aus kurzer Distanz. "Daniel haben wir diesen Punkt zu verdanken", sagt Coach und Mentor Weber.

Es hätte sogar ein bisschen mehr sein können für die Gäste, zunächst vor der Pause, als Mario Staudigl (42.) und Georg Ball (45.) jeweils nur knapp drüber zielten. Oder als Giovanni Goia im Strafraum regelwidrig zu Fall gebracht wurde und Dennis Niebauer zum Elfmeter antrat. Doch zu diesem Zeitpunkt schüttete es wie aus Eimern, Niebauer traf die Kugel nicht annähernd so hart wie er es vorgehabt hatte, so dass Seligenportens Keeper Florian Beck den Ball aus der Ecke tauchen konnte (69.). "Dennis war offenbar irritiert von den Bedingungen", so Weber. In der Schlussminute sah der VfR-Kapitän wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot.

Mit großer Motivation wird der Garchinger Trainer nun die Kaderplanung weiter vorantreiben. Verteidiger Tobias Grill (Ismaning) und Torwart Kai Fritz (zuletzt vereinslos) stehen als Zugänge fest, mit einem dritten Spieler sei er sich weitgehend einig, so Weber. Mittlerweile haben auch Staudigl und Florian Mayer ihre Verträge beim VfR um eine Saison verlängert. Doch die Liste der Weggänge ist lang: Neben Keeper Maus werden auch Giovanni Goia (Pipinsried), Georg Ball (Hallbergmoos), Daniel Müller und Oliver Hauck (beide Karriereende), die Ergänzungsspieler Alexander Rojek und Robert Rohrhirsch, sowie Florian De Prato, der zum frisch gebackenen Landesligaaufsteiger TSV Moosach zurückkehrt, den Verein verlassen. Ihm würden jede Menge Spieler angeboten, verrät Weber. "Jetzt müssen wir die richtige Auswahl treffen."

© SZ vom 15.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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