VfR Garching:Das alte Muster

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Die Mannschaft von Trainer Philipp Bönig gibt auch in Illertissen nach Führung das Spiel aus der Hand. Diesmal reichen drei Gegentore in gerade mal fünf Minuten, um die verunsicherte Truppe völlig aus dem Konzept zu bringen.

Von Fabian Dilger, München

Fünf brutale Minuten - "das ist kurz zusammengefasst die Überschrift für dieses Spiel", sagte Philipp Bönig, Trainer des Fußball-Regionalligisten VfR Garching, zum Auswärtsspiel seiner Mannschaft beim FV Illertissen. In fünf Minuten machten drei Gegentore alles zunichte und schredderten die Aussicht des VfR auf einen Lichtblick in der aktuellen Misere.

"Bis zur 60. Minute haben wir ein sehr ordentliches Auswärtsspiel gemacht", sagte Bönig. Sein Team hielt gegen den Favoriten mit, Bönig gefiel vor allem die hohe Bereitschaft seiner Mannschaft, in die Zweikämpfe zu gehen, die gute Laufarbeit und das zielstrebige Spiel in die Spitze. "Das, was wir uns vorgenommen hatten, haben wir gut umgesetzt, das hat gut funktioniert." Nach einer Stunde ging der VfR in Führung. Dennis Niebauer wurde an der Strafraumgrenze in Szene gesetzt und kam frei zum Abschluss, sein Schuss ins lange Eck bedeutete das 1:0. Dann aber kollabierte das Spiel des VfR in kürzester Zeit, zwischen der 64. und 69. Minute. Zuerst traf Kai Luibrand für Illertissen zum Ausgleich. "Beim 1:1 sind anscheinend die Rädchen bei einigen da oben angegangen", vermutete Bönig. Ob in Schockstarre oder nicht: Auf jeden Fall ließ Garching Illertissen sofort zwei weitere Treffer nachlegen. Wiederum Luibrand traf zwei Minuten später zum 2:1 (66.), Daniel Dewein lieferte mit dem 3:1 (69.) den Endpunkt der brutalen fünf Minuten. "Das ist tatsächlich schwer zu erklären, weil es auch viel zu schnell ging", sagte Bönig, der dieses Muster schon mehrere Male von seiner Mannschaft präsentiert bekommen hat: "Leider ist es auch nicht das erste Mal in der Saison, dass wir nach einer Führung mehrere Tore bekommen." Danach gab Garching zwar nicht komplett auf, konnte sich aber nicht mehr heranarbeiten.

"Das ist einfach viel, viel zu wenig", sagt Trainer Bönig

Nach außen sei das zwar schwer begreiflich zu machen. Für Bönig war die Leistung in der ersten Stunde trotzdem "eine gute Reaktion auf das Spiel letzte Woche", als Garching zuhause gegen den FC Augsburg II untergegangen war. De facto hat der VfR natürlich wieder "einen in die Fresse" bekommen, wie der Coach konstatieren musste. "Das ist von den Punkten einfach viel, viel zu wenig", sagte Bönig zum Abschluss der enttäuschenden Hinrunde. "Es mögen einige bezweifeln, aber ich bin schon optimistisch, dass wir die Kurve kriegen, auch wenn es ein langer und harter Weg wird." Der Langstreckenlauf in Richtung Klassenerhalt geht für den VfR zuerst in Nürnberg gegen die Reserve des Clubs weiter, dann sieht der Spielplan allerdings die Partien gegen den neuen Tabellenzweiten Bayreuth und Primus Türkgücü vor. "Das werden schwere Spiele, keine Frage. Aber wir haben gezeigt, dass wir gute Spiele gegen gute Gegner zeigen können", sagte Bönig. Gegen Türkgücü gab es in der Vorrunde sogar einen der seltenen Garchinger Siege in dieser Saison.

© SZ vom 28.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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