Türkgücü München:Zants Weckruf

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Innenverteidiger Michael Zant steht erstmals in der Startelf und markiert mit seinem Kopfballtor den Wendepunkt beim 3:1-Sieg der Maurer-Elf in Aubstadt.

Von Sebastian Winter, München

Für Michael Zant war ein besonderer Nachmittag angebrochen, das wusste der 24-Jährige schon vor dem Anpfiff. Der Innenverteidiger von Türkgücü München war vor dem Duell der Aufsteiger in der Regionalliga beim TSV Aubstadt von Trainer Reiner Maurer in die Startelf beordert worden - zum ersten Mal seit seinem Wechsel aus Eichstätt nach München in diesem Sommer. Zant war ja verletzt gewesen, die Nachwirkungen eines Sehnenrisses in den Adduktoren. Der ehemalige Hachinger Jugendspieler hatte einst schon den Sprung zu Ingolstadts Profis wegen einiger Malaisen verpasst.

Nun feierte er also seine Premiere für Türkgücü auf dem Rasen. Und dann kam die 21. Spielminute, Ecke für die Gäste von links, Kopfball Zant, Tor für Türkgücü. Der Ausgleich zum 1:1. Zant, dieser 1,95 Meter lange, 90 Kilo schwere, kantige Kerl, hatte sich einfach in eine andere Sphäre hinaufgeschraubt als all die anderen, die sich um ihn herum im Strafraum tummelten. Zants Tor war der Weckruf für Türkgücü, der Wendepunkt in einer bis dahin von Aubstadt dominierten Partie, die Türkgücü am Ende doch noch mit 3:1 (1:1) gewann.

"Wir haben viele Standards trainiert vor dem Spiel, in der Hinsicht sind wir sicher noch keine Spitzenmannschaft. Dass Michael dann den Kopfball reinmacht, freut mich sehr für ihn nach seinen viereinhalb Monaten Pause", sagte Trainer Reiner Maurer. Aubstadts Stürmer Ingo Feser, der in der elften Spielminute einen Foulelfmeter hübsch ins linke obere Eck gezwirbelt hatte und mit acht Treffern nun die alleinige Führung in der Torjägerliste übernahm (übrigens vor Türkgücüs in der 64. Minute eingewechseltem Stürmer Patrick Hasenhüttl, der diesmal ohne Torerfolg blieb), bemängelte hingegen den unglücklichen Spielverlauf für seine Mannschaft: "Wir haben heute bis zur 70. Spielminute ein richtig gutes Spiel abgeliefert. Dass wir so ein blödes 1:1 bekommen durch einen Eckball, obwohl wir eigentlich nichts zugelassen haben, finde ich schon extrem bitter", sagte Feser.

Kurz vor der Halbzeitpause hatte Türkgücüs Kapitän Marco Holz noch eine große Chance, als er von Kasim Rabihic schön freigespielt wurde, aber den Ball zu hastig direkt in die Arme von Aubstadts Torwart Nico Purtscher schoss. Dafür standen beide Münchner bei den späteren Toren vor knapp 1000 Zuschauern erneut im Mittelpunkt. Holz setzte sich nach schönem Pass im Laufduell mit drei Aubstädtern durch und traf den Ball so gekonnt, dass auch Purtscher ihn auf seiner kurzen Reise ins untere Eck nicht aufhalten konnte (76.). In der 82. Minute gab es wieder Foulelfmeter, diesmal aber für Türkgücü, Dominik Weiß war auf der linken Seite am Trikot gezupft worden. Rabihic verwandelte souverän.

"Das Positivste ist, dass wir das Spiel gedreht haben, mit guter Moral und Einstellung", sagte Türkgücü-Trainer Maurer, dem die Spieleröffnung seiner Mannschaft allerdings noch immer nicht gefällt. Die erstmalige Anreise am Vortag hat sich trotzdem bezahlt gemacht - in Form von drei Punkten. Der Drei-Punkte-Rückstand des Zweiten auf Tabellenführer Schweinfurt, der ebenfalls gewann, bleibt damit bestehen.

© SZ vom 23.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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