Türkgücü München:Aufsteiger vor Aufstiegsfavorit

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Erzielte die Führung für Türkgücü: Benedikt Kirsch. (Foto: Claus Schunk)

Türkgücü München überholt dank eines 2:1-Siegs in Burghausen Spitzenreiter Schweinfurt in der Tabelle der Regionalliga. Am 21. Oktober kommt es zum direkten Duell.

Von Christoph Leischwitz, München

Einerseits war es kein leichter Abend für Robert Hettich. Anderthalb Jahre war er bei Wacker Burghausen für die Kaderplanung und die Öffentlichkeitsarbeit zuständig gewesen, ehe er sich im Sommer 2018 auf eigenen Wunsch verabschiedete. Am Montag kehrte er als Geschäftsführer von Türkgücü München zurück zu seinem ehemaligen Arbeitsplatz. Nicht alle alten Bekannten waren gut auf ihn zu sprechen, was vor allem an Torwart Franco Flückiger liegt. Der hatte im vergangenen Sommer zuerst Burghausen verlassen, um sich dann Türkgücü anzuschließen. In Burghausen vermutet man eine aktive Abwerbung, und das bekam Hettich dann auch noch einmal zu hören.

Andererseits war es ein guter Abend für Hettich und Türkgücü. Das lag gar nicht einmal so sehr an Flückiger, denn der hatte nicht allzu viel zu tun bekommen und musste auch nur einmal hinter sich greifen. Der Favorit gewann dank einer guten Mannschaftsleistung verdient 2:1 (2:0) und ist aufgrund des besseren Torverhältnisses zum ersten Mal seit dem zweiten Spieltag wieder Tabellenführer der Regionalliga Bayern. "Ich bin überzeugt: Das gibt der Mannschaft viel Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben", sagt Hettich dazu. Die Mannschaft sei so fokussiert, er sei überzeugt, dass sie den Tabellenletzten TSV Rain am Samstag (14 Uhr, Sportpark Heimstetten) auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehme. "Und dann fahren wir hoffentlich als Tabellenführer nach Schweinfurt." Gegen den großen Konkurrenten um den Aufstieg in die 3. Liga steht am 21. Oktober das Spitzenspiel an, wieder an einem Montagabend, wieder live auf Sport1.

Der Geschäftsführer vermittelt das Gefühl, dass die Saison gerade erst so richtig losgeht für die Mannschaft mit den 23 Zugängen. Vor allem, weil es jetzt kaum noch Verletzte gebe, so wie zu Beginn. Das sei für Türkgücü doppelt wichtig: "Wir können ja im Training nicht mit Jugendspielern den Kader auffüllen, so wie andere Vereine", sagt er. Türkgücü hat nämlich keine Jugendmannschaften, geschweige denn ein Nachwuchszentrum. Während der Personalnot habe zum Beispiel der Torwarttrainer und nunmehr 46 Jahre alte ehemalige Profi Michael Hofmann als Linksverteidiger aushelfen müssen. Zudem ist das eingetroffen, was Türkgücü-Trainer Reiner Maurer prophezeit hatte: Schweinfurt lässt Punkte liegen. Der Trend vor dem Spitzenspiel spricht eindeutig für den Münchner Aufsteiger.

© SZ vom 09.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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