TSV 1860 München II:Zehn Spiele ohne Sieg

Lesezeit: 2 min

Noel Niemann gelang mit einer feinen Einzelleistung die Führung für die Löwen – für einen Punktgewinn war das 1:0 aber zu wenig. (Foto: imago/Bernd Feil)

Sechzigs Amateure verlieren 1:3 gegen Kottern und bringen sich immer mehr in Abstiegsgefahr.

Von Gerhard Fischer, München

Zahlen können lästig sein. Sie können nämlich so schonungslos sein. Das kennen Menschen, die älter werden; und das kennen Fußball-Mannschaften. Die Ziffer 10 ist es, die den TSV 1860 II momentan sehr nerven muss: Zehn Spiele sind die Löwen jetzt ohne Sieg. Meistens haben sie unentschieden gespielt, manchmal haben sie verloren. Am Sonntag unterlagen sie dem TSV Kottern 1:3 (1:0).

Kottern hatte bislang schon eine gute Saison gespielt. Das Team, das im Kemptener Stadtteil Kottern/St. Mang zu Hause ist, steht auf Platz fünf der Bayernliga. Das ist ein neues Gefühl für die Allgäuer, denn zuvor spielten sie stets gegen den Abstieg.

Zwei Namen fielen bei den Gästen am Sonntag sofort auf: Volland und Wiblishauser. Robin Volland, die Nummer 14, ist der jüngere Bruder des Leverkusen-Profis Kevin Volland (der bekanntlich früher bei 1860 spielte). Und Frank Wiblishauser, Kotterns Trainer, war mal Profi, unter anderem beim 1. FC Nürnberg..

1860-Trainer Christian Wörns - auch seinen Namen hat man schon andernorts gehört - stellte diesmal Johann Hipper ins Tor anstelle von Alexander Strobl. Und Hipper hatte gleich Glück: In der ersten Minute köpfelten die Gäste nach einer Ecke an den Pfosten. Wenig später parierte der 1860-Keeper einen Schuss von Robin Volland (6.). Die Löwen kamen vor 110 Zuschauern langsam in Schwung, einmal prüfte Noel Niemann Gäste-Torwart Tobias Heiland (9.), dann wurde Alessandro Mulas in Kotterns Sechzehner zu Fall gebracht, aber Schiedsrichter Elias Tiedeken sah sich nicht veranlasst, die Aktion mit einem Strafstoß zu sanktionieren (23.).

Zwölf Minuten später gelang 1860 die Führung - ohne den Umweg eines möglichen Elfmeters in Anspruch nehmen zu müssen. Noel Niemann traf nach einer feinen Einzelleistung.

Die Protagonisten Hipper (München) und Volland (Kottern) trafen sich auch zu Beginn von Halbzeit zwei: Der starke Torwart behauptete sich im Eins-gegen-eins-Duell mit dem Allgäuer Angreifer (49.). Kottern drängte nun, und 1860 musste um die Führung bangen, die schließlich tatsächlich flöten ging: Matthias Jocham verwandelte einen Elfmeter (62.).

Das 1:1 hatte bloß drei Minuten Bestand. Kottern, schön in Schwung gekommen, stellte nämlich in der 65. Minute auf 2:1 zu seinen Gunsten; Marcello Barbera erzielte den Treffer, und Volland hatte die Vorlage gegeben. Der TSV 1874 Kottern spielte in dieser Phase, als sei er tatsächlich 14 Jahre jünger als die gerade alt aussehenden Löwen des TSV München von 1860. Diese rissen sich noch einmal am Riemen, liefen allerdings in einen Konter, den Robin Volland zum 3:1 abschloss (81.). Die Sechziger fallen auf Platz zwölf zurück und brauchen kein Fernglas mehr, um die Abstiegsränge zu sehen.

© SZ vom 26.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: