TSV 1860 II:Zu spät aggressiv

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Die Junglöwen verlieren in Donaustauf die Partie und in der Schlussphase zwei Spieler durch Platzverweise. Trainer Schmöller mahnt fehlende Einstellung an.

Von Stefan Galler, München

Seit seiner Zeit als U18-Trainer der SpVgg Unterhaching vor knapp 20 Jahren hatte es Frank Schmöller als Übungsleiter stets mit gestandenen Männermannschaften zu tun gehabt. Nun also ist er wieder als Ausbilder tätig, bei der U 21 des TSV 1860 München in der Bayernliga. Und muss dabei erwartungsgemäß mit allerlei "Schwankungen" leben, wie der 53-Jährige die Aufs und Abs in der Leistungskurve seiner Elf nennt. Zuletzt war es recht stabil aufwärts gegangen, von den letzten sieben Spielen hatten die Junglöwen fünf gewonnen, die letzten drei sogar am Stück. Doch am Samstag folgte wieder mal ein Dämpfer, beim Aufsteiger SV Donaustauf setzte es eine 1:2 (0:1)-Niederlage.

Schmöller hatte wie gewohnt keine Lust, das Ergebnis schönzureden: "So wie wir das angegangen sind, war die Niederlage verdient. Wir haben keine Einstellung zum Spiel und den Umständen gefunden." Womit er auf die etwas trostlose Atmosphäre in Donaustauf anspielte, auch die Platzverhältnisse seien alles andere als gut gewesen, so der Coach: "Dann muss ich eben erst recht mehr Aggressivität und Galligkeit zeigen und darf mir nicht so viele Unkonzentriertheiten leisten."

In einer nicht gerade mit Höhepunkten gesegneten ersten Halbzeit schlugen die Gastgeber kurz vor der Pause erstmals zu: Eine Freistoßflanke von Mario Baldauf köpfelte Florian Gögl zum 1:0 wuchtig unter die Latte (40.). Die Sechziger erholten sich in der Kabine von diesem Rückschlag und kamen durchaus tatendurstig aufs Feld zurück: Kevin Nsimba flankte von der rechten Seite, die Kugel wurde vor die Füße von Timo Spennesberger abgewehrt, dieser dribbelte noch einen Verteidiger aus und schob den Ball flach ins Tor - 1:1 (48.). "Da haben wir gezeigt, wie wir dem Gegner wehtun können. Aber dann haben wir unverständlicherweise wieder aufgehört, Fußball zu spielen", echauffierte sich Schmöller. Prompt schluckten die Löwen sogleich das zweite Gegentor, als Pedro Henrique Braz Figueiredo den Ball im Strafraum quer spielte und Nikola Vasilic nur noch einschießen musste (56.).

Dass es in der letzten halben Stunde kaum mehr klare Ausgleichschancen gab, lag dann nur zum Teil an der eher laschen Einstellung der Löwen. Sie dezimierten sich nämlich selbst, weil zuerst Spennesberger (79.) und dann auch noch Noel Niemann (89.) wegen wiederholten Foulspiels vorzeitig vom Platz mussten. "Unnötige Frustfouls, diese Aggressivität hätte ich mir ein bisschen früher gewünscht", sagte Schmöller, der beide gelb-rote Karten als "völlig in Ordnung" bewertete. Das Fazit des Trainers fiel versöhnlich aus: "Wir hatten wieder einen Altersschnitt von 19 Jahren, da kann eine solche Leistung schon mal vorkommen."

© SZ vom 04.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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