Tischtennis:Viel Grau und ein Lichtblick

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TuS Fürstenfeldbruck rettet wichtiges Remis in Weinheim

Von Andreas Liebmann, Fürstenfeldbruck

Theoretisch hätte man ja nachzählen können. Dann wäre klar gewesen, ob Rudi Lutzenberger und Andras Podpinka, der Teammanager und der Trainer des Tischtennis-Zweitligisten TuS Fürstenfeldbruck, am Ende tatsächlich noch mehr graue Haare auf ihren Köpfen trugen als vor Beginn der Partie beim TTC Weinheim. Lutzenberger vermutete das, doch darum ging es ja nicht. Es ging darum, den Vorletzten in der Tabelle irgendwie auf Abstand zu halten. Als Filip Cipin, Brucks junger Kroate, nach einer 10:6-Führung im fünften Satz gegen Dennis Klein vier Matchbälle vergeben und auch den nächsten Angriffsschlag verzogen hatte, da war sich Lutzenberger jedenfalls sicher: "Das war's!" Es stand 5:4 für Weinheim, Cipin hätte in diesem letzten Einzel ein Unentschieden retten können, stattdessen hatte Klein nun Matchball zum 6:4-Gesamtsieg für Weinheim. Doch Lutzenberger irrte sich: Cipin gelangen dann doch noch vier seiner riskanten Angriffe, mit 14:12 sicherte er das Remis. "Wir wollten in Weinheim einen großen Schritt machen, nun ist es ein kleiner geworden", bilanzierte Lutzenberger. Der TuS liegt weiterhin zwei Zähler vor dem TTC Weinheim.

Aller Voraussicht nach werden beide Teams die Klasse halten, wegen des angekündigten Rückzugs des TTC Frickenhausen aus der ersten Liga. Doch darauf will sich in Fürstenfeldbruck niemand verlassen. Ziel bleibt Rang acht, der sichere Nichtabstiegsplatz, dafür war die Punkteteilung mit dem Verfolger wichtig. Der quirlige Cipin ist zurzeit ein Lichtblick. Nach wie vor attackiert er brachial und seinem Trainer nicht variabel genug, doch ist seine Fehlerquote gesunken und das Selbstvertrauen gestiegen. Nach zwei Rückrundenpartien weist er eine Einzelbilanz von 3:1 Siegen auf, damit hat er bereits mehr gewonnen als in der Hinserie (2:9). Brucks Nummer vier gleicht damit die Schwäche des taiwanesischen Spitzenspielers Lee Chia-Sheng aus: Denn der Ligabeste der Hinserie (10:2) hat in der Rückrunde drei seiner vier Einzel verloren. "Er wollte es zu gut machen", glaubt Lutzenberger, "er hat so viel trainiert, dass er Rückenschmerzen bekommen hat." Lee und Florian Schreiner gingen beim 5:5 in Weinheim je zweimal leer aus, einzig ihr Doppel gewannen sie. Das zweite Paarkreuz mit Cipin und Bojan Crepulja eroberte dagegen volle vier Punkte.

Am Sonntag (14 Uhr) steht das nächste Heimspiel an, gegen Borussia Dortmund. In eigener Halle ist dem TuS bislang kein einziger Punkt gelungen. Lutzenberger darf gar nicht daran denken - wegen der grauen Haare.

© SZ vom 27.01.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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