Tischtennis 2. LIga:Duett zu viert

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Zwei Spieler, fünf Punkte: Florian Schreiner (vorne) und Michal Obeslo bezwingen Herne fast alleine. (Foto: Günther Reger)

Fürstenfeldbruck gelingt erster Saisonsieg

Von Andreas Liebmann, Fürstenfeldbruck

Natürlich war er da. Ein bisschen hatten die Zweitliga-Tischtennisspieler des TuS Fürstenfeldbruck zunächst leise gehofft, dass die Gäste vom TTC Ruhrstadt Herne ohne ihre Nummer zwei Adam Szudi erscheinen würden, der sich bisher mit 6:0 Einzelsiegen in der Liga noch keine Blöße gegeben hat. Denn die Partie am Sonntag fand ja während des Schlusstags der Tischtennis-Europameisterschaften statt, an denen der schlaksige Ungar teilnahm. Doch natürlich hatte er es dort nicht ins Finale geschafft, er hatte in der Qualifikation unter anderem gegen den Deutschen Ricardo Walther verloren. "Er müsste eigentlich rechtzeitig weggekommen sein", grübelte also Fürstenfeldbrucks Abteilungsleiter Rudi Lutzenberger. Aber wer weiß: Der EM-Ort Jekaterinburg liegt am Ural, 3400 Kilometer Luftlinie von Fürstenfeldbruck entfernt . . .

Wie gesagt, natürlich war Szudi da. Herne kam in Bestbesetzung, wollte dringend punkten. Ob Szudi an Jetlag litt, war nicht bekannt, jedenfalls konnte er Hernes 3:6-Niederlage nicht verhindern. Im Gegenteil. Zunächst unterlag er an der Seite der Nummer eins Dragan Subotic im Doppel in fünf Sätzen Michal Obeslo und Florian Schreiner, während Brucks andere Paarung, Crepulja/Cipin, gegen die Nummer drei und vier der Gäste mit 0:3 chancenlos waren. Brucks Obeslo setzte sich dann auch im Einzel gegen Szudi durch, mit 11:8, 7:11, 10:12, 11:9 und 11:9 fügte er dem Ungarn dessen erste Niederlage zu. Und dann überwand Schreiner jenen Fünfsatzfluch, der ihn bereits seit der Vorsaison hartnäckig verfolgt: Nach 2:1-Satzführung verlor der 19-Jährige den vierten Durchgang gegen den Serben Subotic 1:11, im finalen Satz gelang ihm selbst ein Blitzstart zum 7:0. Es war im fünften Versuch Schreiners erster Einzelerfolg der Saison.

Uros Gordic und Takuto Izumo hatten in den Einzeln mit Bojan Crepulja und Filip Cipin ähnlich wenig Mühe wie zuvor im Doppel, ohne Satzverlust glichen sie zum 3:3 aus. "Das hat wenig Hoffnung für die zweite Runde gemacht", sagte Lutzenberger.

Obeslo und Schreiner standen nun unter Druck, doch der Tscheche Obeslo, 26, hielt sich beim 3:0 gegen Subotic gar nicht lange auf, und auch Schreiners Nerven hielten: 5:11, 11:7, 11:7, 11:7 - sein zweiter Sieg bedeutete Szudis zweite Niederlage der Saison. Obeslo habe "ruhig und intelligent" gespielt, Schreiner "seine vielleicht beste Leistung gezeigt, seit er bei uns ist". Es stand 5:3, ein Remis war also sicher. Es wurde ein Sieg, weil sich Crepulja gegen Izumo steigerte und fünf Sätze lang klug variierte. "Große Klasse", fand Lutzenberger, hörbar erleichtert.

© SZ vom 05.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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