SV Pullach:Schwer zu schlagen

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Nach langer Anreise gerät Pullach in Neumarkt 0:2 in Rückstand. Bei großer Hitze rafft sich der Meister zu einer Energieleistung auf und wird mit einem Punkt belohnt. "Wir sind konditionell gut drauf", sagt Trainer Schmöller.

Von Stefan Galler, Pullach

Zwei Minuten waren noch zu spielen auf dem riesigen Fußballplatz in Neumarkt. Pullachs Offensivallrounder Andreas Roth warf die Kugel weit hinein in den Sechzehner der Oberpfälzer und fand Daniel Leugner. Der war wie in den vergangenen Spielen wegen akuter Personalnot als Innenverteidiger aufgeboten worden, obwohl ihn Trainer Frank Schmöller so gerne ins Mittelfeld stellen würde, weil er seine Offensivqualitäten nicht missen möchte. Nun aber, da die Isartaler 1:2 hinten lagen, hatte der Coach den 21-Jährigen längst nach vorne beordert. Prompt nahm Leugner Roths Einwurf perfekt an, ging noch zwei Schritte und trat den Ball am Neumarkter Schlussmann Kevin Schmidt vorbei von links ins Eck - der späte Ausgleich für Pullach. Dabei hatten die Isartaler nach 49 Minuten noch 0:2 hinten gelegen. Dass die "Raben" dennoch auch im fünften Bayernligaspiel unbesiegt blieben, rechnete Schmöller dem Charakter der Mannschaft zu: "Wenn du so zurückkommst, sind Moral und Einstellung intakt. Die Jungs wollen - und wenn sie wollen, dann sind sie schwer zu schlagen."

Schmöller muss improvisieren: Penic rückt in die Abwehrzentrale

Aufsteiger ASV Neumarkt hatte dem aktuellen Meister der Bayernliga Süd zu Beginn jedoch erst einmal die Lust genommen: Alexander Pfindel zielte aus der Distanz zu hoch (17.), auch ein Kopfball von Selim Mjaki verfehlte sein Ziel (18.). Dann schoss Dominik Ammon einen für Schmöller zweifelhaften Freistoß aus dem linken Halbfeld weit in den Strafraum, Armin Binder köpfelte aufs Tor, Pullachs Torwart Marijan Krasnic konnte den Ball nur unzureichend klären, Philipp Stephan spielte noch einmal quer und Sven Becker schloss aus kurzer Distanz ab (21.). Die einzige Pullacher Möglichkeit vor der Pause vergab Lukas Dotzler per Seitfallzieher (33.). "Es ging wenig nach vorne, das war dann in der zweiten Halbzeit deutlich besser", sagte Schmöller.

Zunächst jedoch gab es den nächsten Nackenschlag: Ammon veredelte eine Neumarkter Kombination über Christian Schrödl und Mjaki mit dem 2:0 (49.), eine der wenigen Szenen, in denen man das Fehlen von Abwehrchef Alexander Benede bemerkte. Jan Penic, der für ihn von der Außenposition in die Mitte rückte, machte seine Sache "hervorragend", wie Schmöller betonte. Die Gäste rannten also nach einer quälend langen Anreise und bei hohen Temperaturen auf dem Platz einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher. "Da hat man gesehen, dass wir konditionell gut drauf sind", sagte Schmöller. Dotzler traf frei vor dem Neumarkter Tor nur den Pfosten (59.), nach einem Eckball köpfelte Max Zander ebenfalls an die Stange (61.). Dann bediente Ludwig Reischl Dotzler im Sechzehner, und der Mittelstürmer knallte den Ball in den linken Winkel (62.).

Pullachs Aufholjagd ging munter weiter, mit dem perfekten Ende durch Leugners Ausgleich. "Auch wenn etwas Glück dabei war, haben wir das Remis auch durch unsere Leistung erzwungen", resümierte Schmöller.

© SZ vom 07.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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