SV Pullach:Gebremster Schaum

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Coach Frank Schmöller nimmt Pullachs nächsten Sieg diskret zur Kenntnis. Bei zwei weiteren Erfolgen könnte es für den Klub, der nicht in die Regionalliga aufsteigen möchte, noch etwas werden mit der Meisterschaft.

Von Stefan Galler, Pullach

Die großen Jubelbilder des Wochenendes kamen natürlich aus Unterföhring, wäre auch albern gewesen, wenn sich die Pullacher nach ihrem 3:0 (2:0)-Erfolg gegen Bayernliga-Schlusslicht FC Gundelfingen gegenseitig Weißbierduschen verabreicht hätten. Immerhin aber wahrte der Sportverein aus dem Isartal seine Chance, in zwei Wochen richtig die Sau rauszulassen, nämlich für den Fall, dass er sich wenigstens den Meistertitel sichert (wenn es schon mangels adäquater Spielstätte auch in diesem Sommer keinen Regionalligaaufstieg zu begießen gibt).

Zwei Siege, dann ist für Pullach die Meisterschaft noch drin

Trainer Frank Schmöller zählt trotz seiner Herkunft keineswegs zur Gattung der kühlen Norddeutschen, er ist eher impulsiv und immer mit Emotion bei der Sache. Den dritten Dreier seiner Elf in Serie quittierte der ehemalige Profi jedoch für seine Verhältnisse außerordentlich zurückhaltend: "Das war ein Pflichtsieg, nicht mehr und nicht weniger", sagte er und wollte sich zu keinerlei Kampfansage in Richtung des Meisterschaftskonkurrenten hinreißen lassen. Ob es ein Vorteil für Pullach sei, dass Unterföhring vorzeitig den Aufstieg klargemacht habe? "Wir müssen unsere Spiele spielen, alles andere können wir nicht beeinflussen", sagte Schmöller. Die letzten Hürden sind machbar: Der SVP gastiert noch bei Jahn Regensburg II und empfängt am 20. Mai zum Abschluss die SpVgg Hankofen-Hailing. Sollte Pullach sechs Punkte holen, würde es zu Rang eins reichen, wenn Föhring in Hankofen oder daheim gegen Schwabmünchen strauchelt. Zwei Pullacher Siege hätten den Nebeneffekt, dass Schmöllers Ex-Klub Ismaning definitiv drinbleiben würde.

Doch das wird den Coach nicht sonderlich interessieren, mit dem FCI und seinem anderen ehemaligen Klub Heimstetten verbindet Schmöller keine innige Liebe. Er hat nur Augen für seine aktuelle Mannschaft - und die tat sich gegen die extrem defensiv eingestellten Gundelfinger zumindest eine halbe Stunde lang schwer. "Der Gegner hat alles reingeworfen, war aber spielerisch limitiert", sagte Pullachs Übungsleiter, der zumindest eines nicht erleben musste: Diesmal blieb seinem Team ein früher 0:2-Rückstand plus Aufholjagd wie zuletzt gegen Rain (Endstand 3:2) und Kirchanschöring (5:2) erspart. Torwart-Routinier Michael Hofmann hielt seinen Kasten sauber, etwa bei der bis dahin besten Chance des Spiels durch Mike Marianek (35.). Drei Minuten später gingen dann die Raben in Führung, einen Abstoß von Hofmann leitete Daniel Leugner in den Lauf von Tim Sulmer - und der 20-jährige Stürmer traf ins entfernte Eck, sein 17. Saisontor. Noch vor der Pause zertrümmerten die Gastgeber alle Gundelfinger Hoffnungen auf eine Trendwende: Bei einer Freistoßflanke bedrängte der sprungkräftige Niklas Mooshofer FCG-Torwart Dominik Trenker, den Abpraller nickte Martin Bauer aus kurzer Distanz ins Netz - 2:0 (43.).

Nach der Pause passierte nicht mehr viel, Schmöller drückte es so aus: "Die Partie hat mich nicht vom Hocker gerissen." Kurz vor Schluss musste Peter Beierkuhnlein einen Ball vor der Pullacher Linie klären (90.+1), auf der Gegenseite machte dann Leugner mit einem Linksschuss zum 3:0 alles klar.

© SZ vom 08.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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