Squash-Bundesliga:Rückzug nach dieser Saison

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Dortmund statt Deisenhofen: Kapitän Thomas Müller. (Foto: Claus Schunk)

Dem SC Deisenhofen fehlen Hinds, Müller und Perspektiven

Von Sebastian Winter, München

Eigentlich ist alles angerichtet für das kommende, vorletzte Spielwochenende des SC Deisenhofen in der Südgruppe der dreigleisigen Bundesliga. Jedenfalls ist die Ausgangslage vor dem Heimspiel am Samstag gegen Worms (14 Uhr) und der Auswärtspartie am Sonntag in Gerlingen spannend wie selten. Deisenhofen ist hinter der mit großem Abstand führenden SI Stuttgart punktgleich mit dem Zweiten Königsbrunn Dritter. Um den Sprung in die Endrunden-Qualifikation zu schaffen, müsste Deisenhofen mit Königsbrunn die Plätze tauschen, zugleich beträgt der Abstand zum letzten Tabellenplatz nur einen Punkt. Deisenhofen schwebt also zwischen Abstiegsangst und Meisterambitionen.

So ein Dilemma würden sie sich jedenfalls wünschen südlich von München. Nur existiert es de facto nicht. Zum einen, weil es in dieser Saison gar keinen Absteiger gibt. Zum anderen, weil Deisenhofens Bundesliga-Abenteuer dennoch nach nur zwei Spielzeiten schon wieder vorbei sein dürfte. Denn es deutet sich an, dass die Mannschaft auseinanderfällt, schon an diesem Wochenende macht sich das überdeutlich bemerkbar.

Deisenhofens Kapitän und Nummer zwei Thomas Müller hat am 4. Januar eine neue Stelle als Apotheker in einem Pharmaunternehmen bekommen, sie führte ihn nach Dortmund, und weil er sich dort auch noch um eine neue Wohnung kümmern muss, verpasst er beide Partien. Zugleich leidet der englische Profi Joel Hinds, der seit Jahren für den SCD an Position eins spielt, noch immer unter Problemen an Sprunggelenk und Hüfte. "Ich habe die leise Vorahnung, dass er in dieser Saison nicht mehr für uns zum Einsatz kommt", sagt Müller. Hinds überlege ohnehin, sich langsam aus dem Profizirkus zurückzuziehen und als Trainer zu arbeiten - die höchste Lizenz des englischen Verbandes hat er.

Ob Müller am letzten Spielwochenende (20./21. Februar) noch einmal für Deisenhofen spielt, ist unklar, nach dieser Saison steht er dem Klub aber definitiv nicht mehr zur Verfügung. Er möchte demnächst mal beim Nord-Bundesligisten Aplerbeck vorbeischauen, der im gleichnamigen Dortmunder Stadtteil beheimatet ist. Müller sagt außerdem: "Wir haben uns intern besprochen, dass wir nächste Saison nicht mehr für die Bundesliga melden." Zu groß ist der Aderlass, zumal Tobias Aufenanger und Armin Hameed immer aus Nürnberg nach München reisen. Immerhin kann sich am Wochenende ein neues Talent beweisen: Der erst 18-jährige Franzose Philippe Marin, der erst seit dieser Saison im Kader steht, wird Deisenhofen als neue Nummer eins anführen.

© SZ vom 09.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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