Speedway:Sandspaziergang

Der dreimalige Langbahn-Meister Martin Smolinski schleppte sich in Pfarrkirchen zu Fuß ins Ziel, weil in der letzten Runde sein Zahnriemen defekt ging. Am Ende kam er dennoch als Vierter ins Ziel und sicherte sich so den Tagessieg.

600 Meter zu Fuß in drei Minuten? Sollten für einen durchtrainierten Sportler kein Problem sein, selbst ohne passende Laufkleidung. 600 Meter mit einem Motorrad zurückzulegen, ist natürlich trotzdem leichter - sofern man darauf sitzt. Doch das tat Martin Smolinski am vergangenen Wochenende nicht. Der dreimalige deutsche Speedway-Meister auf der Langbahn schleppte sich in Pfarrkirchen zu Fuß ins Ziel, angefeuert vom Publikum. Sein Motorrad schob er, in voller Fahrermontur. So kam der Olchinger rechtzeitig ins Ziel, um sich in diesem Finallauf als Vierter noch zwei Punkte und damit den Tagessieg zu sichern.

Die Vorläufe auf der 1000-Meter-Sandbahn hatte der 33-Jährige allesamt gewonnen, später sollte er auch noch den Sonderlauf um den Preis der Stadt Pfarrkirchen für sich entscheiden. Doch ausgerechnet im Finale, in dem er überlegen geführt hatte, ging in der letzten Runde sein Zahnriemen defekt. Smolinski ließ die Maschine auf der Gegengeraden ausrollen. Weil zuvor bereits der Tscheche Hynek Stichauer gleich beim Start wegen Bandberührung disqualifiziert worden und der Brite Andrew Appleton ebenfalls ausgefallen war, kämpfte sich Smolinski also zu Fuß ins Ziel und zu Rang eins in der Solo-Wertung. Das Finale gewann der Brite James Shanes vor Max Dilger und Jörg Tebbe.

Smolinski wird auch an diesem Wochenende auf der Langbahn starten, am Samstag im Flutlichtrennen in Vechta, am Sonntag folgt das Finale der deutschen Langbahnmeisterschaft auf der Sandbahn im niedersächsischen Scheeßel. Beim letzten Grand Prix in Mühldorf will er dann Ende des Monats Langbahn-Weltmeister werden - nach Möglichkeit aber nicht zu Fuß.

© SZ vom 12.09.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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