Sozialpreis für München Marathon:"Laufend integrieren"

Internationale Langstrecken-Vereinigung ehrt Engagement für Flüchtlinge

Im Idealfall kann man dem Leistungssport auch eine Seite abgewinnen, die sich nicht nur mit neuen Bestmarken beschäftigt. Der München Marathon hat das beispielhaft geschafft, wofür die Veranstaltung nun eine besondere Auszeichnung erhält. Im Sommer 2015 war München erste Anlaufstelle für Flüchtlinge, täglich trafen Tausende in Sonderzügen am Münchner Hauptbahnhof ein. Beim Marathon-Wochenende ein paar Wochen später standen viele von ihnen als Helfer an der Strecke oder wagten sich selbst auf eine der Distanzen. Der München Marathon hatte unter dem Namen "Laufend integrieren" zusammen mit dem Sozialreferat der Landeshauptstadt und verschiedenen Hilfsorganisationen ein eigenes Programm zur Integration von Flüchtlingen in die Veranstaltung auf die Beine gestellt. Dieses Engagement wird an diesem Freitag von der "Association of International Marathons and Distance Races" (AIMS) auf deren Weltkongress in Athen mit dem "Social Award" gewürdigt.

"Junge Flüchtlinge waren stets in der Situation gewesen, Hilfe annehmen zu müssen, und konnten nun etwas zurückgeben," kommentierte Renndirektor Gernot Weigl den Eifer, mit dem die Flüchtlinge sich in die Organisation einbrachten. Gemeinsam mit Mitgliedern aus bayerischen Vereinen standen sie an Verpflegungsständen oder übernahmen logistische Aufgaben im Olympiastadion. 2015 und 2016 nahmen zudem insgesamt 76 Flüchtlinge das kostenfreie Startangebot des Veranstalters wahr. Im kommenden Jahr will sich der München Marathon neben diesem Projekt auch dem Thema Inklusion widmen, wie Weigl sagt: "Wir wollen künftig auch die Integration von Menschen mit Handicap fördern."

© SZ vom 10.11.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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