Ski-Freestyle:Das Zwillingsmaß

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Luca Schmalschläger ist deutscher Meister, sein Bruder Matteo wird Dritter

Von Ralf Tögel, München

In der Szene der alpinen Freestyler sind die Schmalschläger-Zwillinge längst kleine Berühmtheiten. Nicht weil sie sich so ähneln, denn es sind zweieiige Zwillinge, Luca ist einen Kopf größer und hat braunes Haar, Matteo ist blond. Auch nicht, weil sie bei der Talentiade der Süddeutschen Zeitung im vergangenen Jahr in die engere Auswahl der Preisträger gekommen waren. Sondern weil sie einfach richtig gut sind. Seit vergangenem Samstag weiß die Nation endgültig, wie gut: Bei den deutschen Slopestyle-Meisterschaften auf dem Stubaier Gletscher belegte Luca Schmalschläger den ersten Platz, Matteo wurde Dritter. Silber wäre nach Ansicht mancher Beobachter auch drin gewesen, die Wertungsrichter sahen es anders.

Letztlich war es egal, dass auf Matteos goldener Kuhglocke, die es statt einer Medaille gab, die Zahl drei stand. Denn sein Bruder Luca und er fahren mittlerweile im Landeskader des Deutschen Skiverbands (DSV) und führen eine junge und rührige Freestyler-Gruppe an, die sich immer mehr Aufmerksamkeit durch den DSV verdient. Es ist ein anstrengender Weg, nicht nur für die beiden Talente: Neben Schule und Training bleibt nicht viel Zeit, Mutter Sabine ist dafür täglich unzählige Kilometer auf der Straße unterwegs. Die Brüder coachen und pushen sich gegenseitig, insgesamt sind die Schmalschlägers ein sehr effektiver Familienbetrieb.

Und ein erfolgreicher: Zwar war der ersehnte Europacup Ende November dem miserablen Winter zum Opfer gefallen, aber schon bei der neu geschaffenen Next Generation Tour in Oberammergau Anfang Februar schlug der Münchner Familienbetrieb wieder zu: Luca gewann, Matteo, der angeschlagen auf den Kurs ging, wurde noch Siebter. Beim Junior Jam in Westendorf eine Woche später wurde Luca Zweiter, Matteo gewann. Zwar wurde er zunächst wegen eines Jury-Fehlers offiziell als Siebter geführt, erzählt Mutter Sabine, der Fehler aber später korrigiert. Beim Stop der Next Generation Tour auf dem Sudelfeld belegten Luca und Matteo die Plätze eins und zwei. Das Ziel der Brüder bleibt eine Profi-Laufbahn, Mitte Mai beginnt das Training auf der Wasserschanze. Erstmals sollen auch Trainingsmöglichkeiten in den USA geprüft werden, erzählt Sabine Schmalschläger. Freestyle-Skiing ist olympisch - und bis zu den Winterspielen 2018 ist noch Zeit.

© SZ vom 27.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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