Pferdesport:Nur Alice fehlt

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Die Trauben hängen hoch: Simone Blum, hier bei ihrem Weltmeisterritt in Tryon auf Alice, will in München ihren Wallach Cool Hill einsetzen. (Foto: Stefan Lafrentz/Imago)

Die Pferd International spannt den Bogen von Spitzen- zu Freizeitsport. Mit dabei ist auch Simone Blum.

Von Elena Bruckner, München

Die bayerische Landeshauptstadt ist zwar keine Hochburg des Pferdesports wie etwa Aachen oder Hannover, doch zweimal im Jahr finden auch hier Großereignisse statt, die stets ein wenig olympischen Glanz verbreiten - die Munich Indoors im Spätherbst und die Pferd International im Frühjahr. Auch in diesem Jahr werden auf der Olympia-Reitanlage in Riem zum Beispiel gleich drei Olympiasieger erwartet, die während der Pferd International vom 30. Mai bis 2. Juni zu einer Fünf-Sterne-Dressurprüfung antreten: Isabell Werth, Dorothee Schneider und Hubertus Schmidt. Wobei die Reitsportmesse laut Jürgen Blum, dem Geschäftsführer des Veranstalters Hippo GmbH, wieder alles abbilden wird, "was das Kulturgut Pferd zu bieten hat", also alle Facetten des Pferdesports vom Spitzensport bis hin zum Unterhaltungsprogramm.

Für das internationale Springturnier auf Drei-Sterne-Niveau hat sich ebenfalls Prominenz angekündigt, selbstverständlich, möchte man hinzufügen. Die aktuelle Weltmeisterin Simone Blum ist schließlich Jürgen Blums Tochter. Allerdings wird sie nicht auf ihrem Weltmeisterpferd Alice antreten, sondern dem neunjährigen Wallach Cool Hill eine Einsatzchance geben.

Nachdem die Pferd International 2016 die Europameisterschaft und im vergangenen Jahr die Weltmeisterschaft in der Working Equitation ausgerichtet hat, findet in diesem Jahr ein Einladungsturnier der Junioren- und Masterklasse statt. Die Arbeitsreiter treten in den vier Teildisziplinen Dressur, Stil Trail, Speed Trail und Rinderarbeit an. Als Höhepunkt stellen die zehn besten Reiter des Speed Trail - eines Hindernisparcours, der auf Zeit geritten wird - ihre Disziplin als Schauwettkampf auf dem Hufeisenplatz vor, wo am restlichen Wochenende vor großem Publikum die Springprüfungen ausgetragen werden.

Zum ersten Mal dabei sind die Para-Dressurreiter, die in der Olympia-Reithalle in fünf Handicap-Kategorien um die deutsche Meisterschaft kämpfen. Nach der Münchner Premiere des Para-Springreitens im vergangenen Jahr, an der sieben Reiter aus Deutschland und Großbritannien in zwei Handicap-Graden teilnahmen, findet in diesem Jahr die zweite Auflage der Para-Springprüfung mit zwölf Reitern statt. Anders als die Para-Dressur ist das Para-Springen keine offizielle Disziplin der Internationalen Reiterlichen Vereinigung - die Sportler organisieren sich weitgehend selbst. "Da ist man in der Para-Dressur schon weiter, deswegen ist es großartig, dass wir das dieses Jahr zusammenführen", sagt Para-Springreiter Christian Feigl. Abgerundet wird das sportliche Programm mit Wettkämpfen im Voltigieren, bei denen die Vorauswahl für die deutschen Meisterschaften der Junioren im September getroffen wird.

Außerhalb der Wettkämpfe gibt es im Reitstadion von Trickreiten über Freiheitsdressur bis hin zur römischen Quadriga viel zu sehen. Zum Programm gehört auch ein internationales Poloturnier mit insgesamt neun Mannschaften und 70 Pferden, bei dem es erstmals in Deutschland auch einen "Ladies Cup" gibt. Mit La Cuerra wird außerdem eine neue Mannschaftssportart vorgestellt, die - anders als der Name vermuten lässt - in Österreich ihren Ursprung hat. Sie lässt sich wohl am besten als Mischung aus Hand- und Basketball zu Pferde beschreiben.

© SZ vom 14.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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