Pferdesport:Jede Menge Sieganwärter

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Ein Heimspiel haben Simone Blum aus Zolling bei Freising und Alice. (Foto: Sabine Brose/imago)

Zum 20. Mal finden die mit 90000 Euro dotierten Munich Indoors in der Olympiahalle statt. Der Saisonabschluss der Riders Tour ist in diesem Jahr besonders spannend.

Von Raphael Weiss, München

9oo Tonnen Sand lagern derzeit gut 20 Kilometer vor München. Sie sollen bald für ein Wochenende in der Münchner Olympiahalle ausgebreitet werden, als Belag für die Hufe der besten Springreitpferde Deutschlands und Europas. Die Munich Indoors, die vom 9. bis 12. November stattfinden, sind eines der größten Hallenturniere im europäischen Pferdesport und gleichzeitig das Finale der Riders-Tour.

Der Saisonabschluss der Springreiter ist so spannend wie selten. Rein rechnerisch können nach fünf Etappen noch 26 Reiter die Tour in München für sich entscheiden. Zu den Favoriten gehören Vorjahressieger Marcus Ehning, Markus Beerbaum, Europameister Peder Fredricson und der Österreicher Christian Rhomberg, den die Veranstalter zur ersten Pressekonferenz geladen haben. "Für die Zuschauer ist das natürlich schön, mir wäre es lieber, wenn alles schon entschieden wäre", sagt Rhomberg, der die Gesamtwertung mit zwei Punkten Abstand anführt, lachend. Der 26-jährige hat München in guter Erinnerung: Er nimmt zum dritten Mal bei den Munich Indoors teil, im vergangenen Jahr musste er direkt von der Siegerehrung seine hochschwangere Frau in den Kreißsaal fahren, einen Tag später war er Vater. Zuvor hatte er den zweiten Platz geholt. "Ich möchte an die Leistung vom letzten Jahr anknüpfen", sagt Rhomberg. "Mein Pferd Saphyr ist super in Form und ein wahnsinniger Kämpfer."

Das Turnier wird zum 20. Mal in der Olympiahalle ausgetragen. "Wir sind absolut stolz, dass dieses international besetzte Event schon so lange bei uns stattfindet", sagt Marion Schöne, Geschäftsführerin des Olympiaparks. "Wir haben leider nicht mehr viele hochkarätige Sportveranstaltungen, aber dafür wurden die Stätten schließlich gebaut."

"Die Zuschauer und der Klimawechsel in der Halle werden eine Belastung sein."

Die mit 90 000 Euro dotierte finale Etappe der Riders-Tour, bei der auch die Zollingerin Simone Blum an den Start gehen wird, ist der Höhepunkt des Wochenendes, doch bei weitem nicht der einzige Wettkampf. Neben zahlreichen Amateur- und Nachwuchsturnieren wird im Dressurreiten der Titel "Champion of Honour" vergeben, bei dem die Harmonie zwischen Pferd und Reiter im Vordergrund steht. Benjamin Werndl führt das Ranking der Dressurserie an. "Ich möchte nicht auf Kosten der Pferde Erfolg haben, sondern mit ihnen, als Partner", sagt Werndl, der mit seiner Schwester Jessica einen Stall in Aubenhausen bei Rosenheim betreibt. "Wir arbeiten mit Lob, nicht mit Bestrafung. Wir wollen dem Pferd seinen Körper erklären und natürliche Bewegungen perfektionieren." Der Auftritt in der Olympiahalle sei für sein junges Pferd Daily Mirror eine Möglichkeit, den nächsten Schritt zu machen, er sei gespannt darauf, wie es auf die ungewohnte Hallenatmosphäre reagiere: "Die Zuschauer und der Klimawechsel werden eine Belastung sein. Die Halle ist beheizt, die Boxen nicht", erklärt der 33-jährige.

Wie jedes Jahr gibt es ein umfassendes Rahmenprogramm, Showreiter Lorenzo soll der Höhepunkt sein. Tageskarten gibt es ab 25 Euro, wer allerdings die älteste Eintrittskarte der Munich Indoors vorzeigen kann, erhält ein kostenloses VIP-Ticket.

© SZ vom 20.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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