Pferdesport:Aufgedrehter Cachamour

Lesezeit: 1 min

"Das ist ein Wahnsinns-Gefühl": Marian Tux darf sich über 6500 Euro Siegprämie freuen. (Foto: Lajos-Eric Balogh)

Marian Tux gewinnt den Amateurfahrer-Cup der Traber in Daglfing. Der Amateur-Weltmeister von 2012 sichert sich 6500 Euro Siegprämie.

Von Raphael Weiss, München

"Das ist ein Wahnsinns-Gefühl, hier zu gewinnen", sagte Marian Tux nach dem Rennen. Schwitzend, außer Atem und glücklich saß der Mann aus Aiterhofen in der Umkleidekabine, während sein Pferd bei der Dopingprobe weilte. Auf Cachamour, dem fünfjährigen Fuchswallach, hatte er gerade das Finale des Daglfinger Amateurfahrer-Cups gewonnen.

Das mit 15 000 Euro dotierte Rennen war am Sonntag die Attraktion auf der Daglfinger Trabrennbahn. Lange hatte es hier kein gehobenes Rennen mehr gegeben. Mit einem Rahmenprogramm für Familien und einer größer angelegten PR-Offensive hatte Angelika Gramüller, die Vorsitzende des Münchner Trabrenn- und Zuchtvereins, versucht, Besucher anzulocken: "Wir haben die Werbetrommel ordentlich gerührt, die Stimmung ist so, wie ich sie mir gewünscht hatte." Laut Gramüller sind 5000 Besucher gekommen, etwa die Hälfte der erhofften Zahl.

Die hohe Gewinnsumme und der für Amateure ungewohnte Bänderstart beim Finale, also ohne das gängige Führungsauto, führten zu Nervosität bei Fahrern und Pferden und somit zu einem Fehlstart - ausgelöst von Cachamour. Er ging als Favorit ins Rennen, obwohl er noch nie an einem Rennen mit Bänderstart teilgenommen hatte und ohnehin als nervöser Starter gilt. "Cachamour war heute so aufgedreht, so wild auf das Rennen. Ich habe mir gar keine Sorgen gemacht", sagte Tux.

Beim zweiten Start sicherte sich Cachamour sofort die beste Position und hatte schon vor der ersten Kurve einen riesigen Vorsprung herausgelaufen. "Das ist wie mit einem Profisportler, du spürst richtig, wie ihm das Adrenalin in die Muskeln schießt, wenn es endlich losgeht", sagte Tux. Cachamour ließ sich den Vorsprung nicht mehr nehmen - und sicherte Tux, dem Amateur-Weltmeister von 2012, 6500 Euro Prämie.

Der zweite große Gewinner des Renntags war der Münchner Rudolf Haller. Mit seinen Pferden Ingmar Flevo, Power of Rhythm und Kentucky Bo gewann er alle drei Rennen, bei denen er antrat. Den zweiten Platz von Igor Bo, den Haller auch trainiert, beim Amateurfahrer-Cup konnte er nicht mehr live verfolgen. Beim Zieleinlauf war er schon auf der Autobahn zu einem weiteren Rennen bei Wien.

Cachamour soll, wenn es nach Marian Tux geht, Anfang August beim Traber-Derby in Berlin starten. Und nun auf der Weide regenerieren.

© SZ vom 10.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: