Münchner Trabrennverein:Neue Klassiker in Daglfing

Lesezeit: 1 min

Von Andreas Liebmann, München

Im Jahr 2021 werde vor allem eines beginnen, das hatte Angelika Gramüller noch im alten Jahr an der Trabrennbahn Daglfing verkündet: "die Arbeit". Eine Vereinbarung mit einer lukrativen Rennserie habe der Münchner Trabrenn- und Zuchtverein (MTZV) für die nächsten Jahre getroffen, kündigte die Präsidentin an, dafür müsse viel vorbereitet werden. Inzwischen ist klar, was hinter der guten Nachricht vor Weihnachten steckte: Die Daglfinger Rennbahn hat sich der Trotting Classics Tour (TCT) angeschlossen, einer kürzlich in den Niederlanden gegründeten Serie. Deren Ziel ist es nach eigener Auskunft, "dem Trabrennsport einen Schub zu geben und zusätzliches Preisgeld für die Klassiker zu generieren", vor dem Hintergrund einer "Abwärtsspirale des europäischen Trabrennsports", in der mit Ausnahme von Frankreich und Schweden alle Länder Probleme hätten, ausreichende Renntage zu organisieren und Felder zu füllen. Ein Großteil der Rennen soll in Holland stattfinden, daneben wird es Austragungen in Belgien und Deutschland geben.

Der MTZV nennt die gegen Jahresende vereinbarte Kooperation wegweisend. In den Jahren 2022 und 2023 werde in Daglfing je eine TCT-Teilprüfung für Dreijährige mit einer Dotierung von 25 000 Euro angeboten, dazu werde in jedem Jahr der Kooperation ein Satellitenrennen mit mindestens 4000 Euro Dotierung abgehalten. Ferner bestehe in Bayern Interesse an einem Lauf für Youngster. Deshalb werde in Daglfing schon 2021 ein Zweijährigen-Satellitenrennen zu 10 000 Euro veranstaltet, sodass für den TCT genannte Pferde die Chance haben, in München bis zu drei Mal je Jahrgang zu starten.

Von der Entscheidung gehe ein wichtiges Signal aus, so Gramüller: "dass München als Standort für Trabrennsport der Extraklasse weiter zu beachten sein wird. Waren es in den vergangenen Jahren Pferde wie Tsunami Diamant, Orlando Jet und Co., werden es in den kommenden Jahren die Dreijährigen sein, die für Highlights sorgen". Die TCT lobe Rennpreise von 415 000 Euro aus, über drei Jahre ergäben sich interessante Startmöglichkeiten. Daglfing und seine Serie passten perfekt zueinander, findet Robin Goudsblom, Vorsitzender der Stiftung TCT, "beide haben die Ambitionen und die Leidenschaft, um gemeinsam den Trabrennsport wachsen zu lassen". MTZV-Rennsekretär Sascha Multerer lobt die "neue Perspektive für Pferdebesitzer, Züchter, Trainer, Trabrennbahnen"; man sei "stolz darauf, neben Hamburg-Bahrenfeld als zweite deutsche Bahn an diesem Programm teilzunehmen".

© SZ vom 09.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: