Die Fußballer des TSV 1860 München II haben offenbar ein neues Faible: Spitzenteams der Bayernliga Süd zu besiegen; und sie am liebsten 4:0 zu besiegen. Eine Woche nach dem Viernull beim Zweiten SV Pullach bezwangen die Löwen den Vierten TSV Kottern mit dem gleichen Ergebnis. Nimmt man das 1:1 beim Ersten Türkgücü-Ataspor vor der Winterpause hinzu, darf man 1860 mit dem angestaubten Titel "Favoritenschreck" belobigen.
Wobei: Die Löwen sind auf dem besten Weg, selbst zu Favoriten zu werden. Trainer Sebastian Lubojanski sagte nach dem Spiel, er sei "sehr, sehr stolz auf die Persönlichkeitsentwicklung der Mannschaft". Lubojanski meinte, seine Kicker hätten in puncto Reife, Teamgeist, Selbstbewusstsein und Bereitschaft, den Leistungssport anzunehmen, einen großen Schritt nach vorne gemacht. Außerdem hätte das Team eine störungsfreie Wintervorbereitung absolviert; im Sommer 2018 sei ja lange nicht klar gewesen, ob der TSV 1860 II weiterhin existieren würde. "Erst dreieinhalb oder vier Wochen vor dem ersten Punktspiel war die Entscheidung da, dass wir in der Bayernliga mitspielen", sagte Lubojanski.
Gegen Kottern zeigten die Löwen nun eine reife Leistung, sie dominierten die Partie, und Lubojanski lobte unter anderem einen flotten, intelligenten Spielaufbau; seine Spieler seien gegen "eine der besten Defensivmannschaften der Liga überraschend oft in den Strafraum gekommen".
1860 ging nach einer halben Stunde in Führung, Torschütze war Kapitän Dennis Dressel, der den Ball aus 16 Metern ins rechte untere Eck bugsierte. Später erhöhten Christian Köppel nach einer fulminanten Einzelleistung (60.), Kristian Böhnlein mit einem überlegten Flachschuss (63.) und Marco Metzger (87.) nach einem Abpraller auf 4:0.