Markt Indersdorf/FC Augsburg:Mit links

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Seit einem Jahr beim FC Augsburg: Sebastian Ertl. (Foto: Horst Kramer)

Sebastian Ertl lebt den Traum vom Fußball-Profi gemeinsam mit seiner Freundin

Von Horst kramer, Markt Indersdorf

Sebastian Ertl will Profi-Fußballer werden. Oder vielleicht Mechatroniker. So genau weiß das der 15-Jährige noch nicht. "Jedenfalls viel Geld verdienen und Spaß haben", sagt er und lächelt dabei verschmitzt. Seinem ersten Traum ist Sebastian im vergangenen Jahr einen kleinen Schritt näher gekommen, denn er kickt seitdem im Trikot des FC Augsburg - in der U16 in der Landesliga-Süd.

Zwei Spieltage vor Schluss liegt seine Mannschaft, die U16 der Fuggerstädter, auf Rang drei der Landesliga Süd. Der Titel ist noch in Reichweite. Obwohl es die FCA-Junioren vornehmlich mit Gegnern zu tun haben, die ein Jahr älter sind. Nur der aktuellen Spitzenreiter, die SpVgg Unterhaching schickt ebenfalls U16-Talente ins Landesliga-Rennen.

Sebastian Ertl wurde im Winter 2013/2014 von den Schwaben akquiriert. Der Kontakt war allerdings vorher schon da, denn sein Bruder Felix spielt im Kader des Jahrgangs 1998. Beim Probetraining habe das freilich keine Rolle gespielt, sagt er. "Ein bisschen nervös" sei er damals schon gewesen, aber dann "sei alles wie von selbst gelaufen." Er ist ein Linksfuß, und die werden überall gesucht. Ein paar Wochen später hatte der Indersdorfer seinen ersten Fußballvertrag in der Tasche, einen undotierten freilich.

Sein Stammverein ist der TSV Indersdorf, von der U11 an hat bei für die Jugendfördergemeinschaft (JFG) TaF Glonntal gespielt. Der ehemalige Glonntaler Trainer Helmut Lang, ein früherer Pipinsrieder Landesliga-Spieler, ist voll des Lobes über Sebastian, sowohl was seine sportlichen Anlagen als auch sein Auftreten angeht und sagt: "Wenn alles zusammenpasst, dann könnte Basti den Sprung nach oben durchaus schaffen."

Klar, dass Sebastian der Fußball mittlerweile Tag und Nacht beschäftigt. Da ist es nur gut, dass seine Freundin Lena Auer die gleiche Leidenschaft teilt: Die 15-Jährige ist bei der SG Vierkirchen/Röhrmoos aktiv und tritt mit ihrem Team in der Bezirksoberliga an. Lena beschreibt sich als Offensivkraft, der rechte Flügel ist ihr Metier. Was sich gut mit Sebastian ergänzt, der sich zumeist auf der anderen Seite des Rasens tummelt.

Natürlich stehen beide so oft als möglich an der Seitenauslinie, wenn der andere um Punkte kickt, und drücken sich immer gegenseitig die Daumen. Mehr noch: Sie trainieren auch zusammen, selbst in der Wohnung. "Zimmerfußball" nennt sich die Übungsform der beiden, die Wände spielen eine tragende Rolle. Sebastians Eltern Ulrike und Martin Ertl wissen davon ein Lied zu singen.

Ob Sebastian damit seinen finanziellen Zielen näher kommt, will er nicht bewerten, aber eines sei sicher: "Mit Lena zu kicken, macht Spaß!"

© SZ vom 13.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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