Linksaußen:Letzte Chance gegen den Trübsinn

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Neueste Forschungen zeigen: Wer Schokolade isst, lebt gesünder. Noch auf der Suche nach Geschenken? Nur zu!

Von Andreas Liebmann

Hoffentlich ist es noch nicht zu spät. Es ist Heiligabend, ein paar Stündchen sollten die Geschäfte noch geöffnet haben - für Spätentschlossene. Damit ist es die allerletzte Gelegenheit, aus journalistischer Fürsorgepflicht heraus noch ein bisschen Einfluss zu nehmen auf all das süße Beiwerk, das in wenigen Stunden wieder neben großen und kleinen Geschenken unter den Christbäumen liegen wird - oder eben nicht.

Letzteres (wegen der gebotenen Eile muss man es leider knallhart und ohne Umschweife sagen) wäre ein Fehler. Wer seiner Figur, seiner Gesundheit oder Fitness zuliebe in diesem Jahr darauf verzichtet hat, kiloweise Schokolade unter den Baum zu schaufeln, unterliegt einem Irrglauben. Denn diese rangiert im Reigen der gesündesten Lebensmittel neuerdings offenbar irgendwo zwischen Rotbarsch, Chia-Samen und Kürbiskernen. Mindestens. Behauptet nicht etwa eine von der Süßigkeitenindustrie freundlich unterstützte Studie, sondern die Kaufmännische Krankenkasse. Deren Pressemitteilung vom 6. Dezember hätten wir um ein Haar ausgerechnet den sportlichsten unserer Leser vorenthalten. Puh!

Hier die Zusammenfassung: Forscher aus Halle (von dort kommen die Hallorenkugeln) haben entdeckt, dass Schokolade "hohe Mengen des lebenswichtigen Vitamins D" enthält, "wichtig für die Knochengesundheit". (Um den Tagesbedarf nur durch Schokolade zu decken, wären allerdings fünf Tafeln nötig, was angesichts von Zucker- und Fettgehalt wohl doch "nicht ratsam" wäre - aber das nur am Rande). Zudem könne Bitterschokolade "zellschädigende freie Radikale bekämpfen, das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall reduzieren und den Blutdruck senken". Und das Allerbeste: Ihr Genuss kann "gerade in der dunklen Jahreszeit" Trübsinn vertreiben, dank stimmungsaufhellender Inhaltsstoffe.

Wer also noch Geschenke sucht für Fußballer in Heimstetten, Pipinsried, Ismaning, Unterföhring, Oberweikertshofen oder Neuried, für Volleyballerinnen in Planegg, Handballerinnen in Gräfelfing, für Judofans des TSV Großhadern oder andere von Trübsal Geplagte, gerade in dunklen Zeiten: Auf, auf, die Zeit drängt. Am besten eine Schubkarre mitnehmen. Und genügend Vorräte anlegen. Die Trainingslager werden lang sein.

© SZ vom 24.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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