Landesliga-Relegation:Süßes und Saures

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Jetzendorfs Armin Lange (vorne) hat deutlich weniger Spaß als die Kollegen im Neurieder Jubelknäuel. (Foto: Toni Heigl)

Oberweikertshofen ist gerettet, Neuried jubelt über den erstmaligen Aufstieg. Nur Forstinning ist gescheitert, findet das aber nicht allzu schlimm: Weiter in der Bezirksliga zu spielen, sei "völlig in Ordnung".

Von Christian Bernhard

Oberweikertshofen - Neugablonz 3:0

Thomas Griesgraber wollte nur weg. Weg vom Trubel, "das Ganze" erst mal Revue passieren lassen. "Das Ganze" war der Landesliga-Klassenerhalt, den der SC Oberweikertshofen durch das 3:0 im letzten Relegationsspiel gegen Olympia Neugablonz eingetütet hatte. Mehmet Ayvaz (37.), Alexander Greif (49.) und Patrick Feicht (53.) trafen für die Gastgeber, die laut Trainer Griesgraber "zur rechten Zeit" die Tore erzielten und so das 0:1 aus dem Hinspiel wettmachten. Zum Schluss habe es noch einmal richtig gebrannt, sagte Griesgraber, den Klassenerhalt ließ sich der SC aber nicht mehr nehmen. "So eine Sch...-Saison gerade noch einmal so umzubiegen, ist natürlich schon was", fand der Trainer, der nächste Saison nicht mehr auf der Trainerbank sitzen wird. "Ich werde aufhören", erklärte Griesgraber, Kollege Carsten Teschke wird allein weitermachen. Griesgraber, der zusammen mit Teschke im Winter eingesprungen war, bleibt dem Verein als "verlängerter Arm" und Bindeglied zwischen Mannschaft und Präsidium erhalten. Erst einmal werde er aber "so richtig durchatmen", sagte er, wie anstrengend die vergangenen Monate waren, könne er gar nicht in Worte fassen. Dann sagte er: "So etwas brauche ich nicht mehr."

Jetzendorf - Neuried 2:1

Lennart Hasenbeck klang am Montagmittag erstaunlich fit, was womöglich auch daran lag, dass er noch keine Minute geschlafen hatte. Die Aufstiegsfeier des TSV Neuried war zu diesem Zeitpunkt immer noch im Gange, es galt die süßeste Niederlage der Saison zu feiern. Das 1:2 in Jetzendorf hatte dem TSV nach dem 1:0 im Hinspiel gereicht, um erstmals in die Landesliga aufzusteigen. Da passte es wunderbar ins Bild, dass der entscheidende Treffer auf das Konto von Hasenbeck ging. Der spielende Co-Trainer war vor dem Hinspiel verabschiedet worden, weil er in der neuen Saison Co-Trainer beim Bayernligisten SV Heimstetten wird. Ein besseres Abschiedsgeschenk hätte er nicht hinterlassen können. "Das hätte man sich nicht besser ausdenken können", sagte der Offensivspieler, der vor 1100 Zuschauern mit seinem Tor in der 79. Minute die Party möglich gemacht hatte. Eine "riesige Freude" empfand Hasenbeck, der den Aufstieg aufgrund des familiären Flairs im Verein als "einzigartig" bewertete. Er fährt jetzt erst einmal in den Urlaub, die TSV-Party geht aber weiter, "zu Recht", findet Hasenbeck.

Rosenheim - Forstinning 2:0

Ein Rosenheimer Geburtstagskind hat den dritten Aufstieg in Serie des VfB Forstinning verhindert. Christoph Börtschök, Kapitän des SB DJK Rosenheim, gelang ein Doppelpack beim 2:0-Heimsieg gegen den VfB, und weil den Forstinningern im Hinspiel nur ein 2:2-Unentschieden gelungen war, müssen sie ein weiteres Jahr in der Bezirksliga antreten. Kein Beinbruch, wie Co-Trainer Werner Ehrnstraßer findet: "Wenn vor der Saison jemand gesagt hätte, dass wir um den Aufstieg in die Landesliga mitspielen würden, hätte das keiner für möglich gehalten." Weiter in der Bezirksliga zu spielen, sei also "völlig in Ordnung". Der junge Kapitän Korbinian Hollerieth betonte, dass trotz des Scheiterns kein Umbruch drohe, zumal es Komplimente von kompetenter Seite gab. Rosenheims Trainer Klaus Seidel, der vor nicht allzu langer Zeit noch den TSV 1860 Rosenheim in der Regionalliga trainiert hatte, gab Forstinning mit auf den Weg, dass es eine "spielerisch starke Mannschaft" sei. Das gilt es in der kommenden Saison zu bestätigen.

© SZ vom 06.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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